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Tagesbericht vom 27.11.2014

Wir trauen unseren Augen kaum: gestern noch war es richtig kalt und es regnete. In der Nacht waren wir froh um die Standheizung. Und heute morgen: strahlend blauer Himmel und angenehme 18° Celsius. Lediglich der weisse Flaum auf den Berggipfeln lässt erahnen, wie kalt es in der Nacht gewesen sein muss.

Ich bin nervös. Wir wollen heute mit Limpi in die etwa 100 Kilometer entfernte Grossstadt San Miguel de Tucuman, kurz Tucuman genannt, fahren und ihm nach 25'000 gefahrenen Kilometern in einer VW Garage einen kleinen Service, sprich Ölwechsel, gönnen. Ob das klappen wird? Ob wir das heute noch werden erledigen können? Ich habe keine grosse Lust, mehrere Tage für diesen Garagenaufenthalt in Tucuman zu verbringen.
Eine Passstrasse mit vielen Kurven bringt uns durch subtropischen Regenwald nach Tucuman. Den Temperatursturz von gestern machen wir wieder in umgekehrter Richtung mit. Es ist wieder um die 30° Celsius. In Tucuman steuern wir direkt die Touristeninformation am Hauptplatz an. Limpi stellen wir auf einem bewachten Parkareal ab. An der Strasse zu parken ist nicht erlaubt. Daher verkehren in dieser Stadt wahrscheinlich auch so viele Taxis. Die Dame im Tourismusbüro gibt uns die Adressen vom Carefour und vom Jumbo, sowie von Campingmöglichkeiten in der Umgebung. Für die Adresse einer VW Garage macht sie sich im Internet schlau. Sie telefoniert und gibt uns die Adresse eines VW Service Station in der Stadt. Allerdings sei die Garage bis 16.00 Uhr geschlossen. Obwohl es erst kurz nach 14.00 Uhr ist fahren wir zur Garage, die wir dank Nüvi problemlos finden.

Es scheint als würden wir schon erwartet. Ein Mann von der Serviceannahme spricht sogar Englisch. Er kontrolliert zuerst, ob das Computersystem der Garage die Elektronik von Limpi überhaupt überprüfen kann. - Ja, sie, kann. Und um 18.00 Uhr ist alles erledigt: Ölwechsel und was alles dazu gehört, die defekte Birne das Tagesfahrlichtes ist ausgewechselt, der elektronische Check ist vorgenommen, alle Räder sind ausgewechselt (rotiert). Nur leider reicht die Zeit nicht, um die Schiebetür, die sich von Innen nicht mehr öffnen lässt, zu reparieren. Aber an diesen Umstand haben wir uns bereits gewöhnt. Zum Abschied erhalten wir vom Chef noch drei Schals in den Argentinische Landesfarben. Dies wahrscheinlich anstelle einer Argentinischen Autoflagge, die wir so gerne auf Limpis Kühlerhaube anbringen würden.
Ohne Carrefour oder Jumbo einen Besuch abzustatten, fahren wir aus der Stadt. In einem kleinen Laden kaufe ich Brötchen und Eier. Die Eier werden lose verkauft. Damit sie die Fahrt überstehen, wickle ich sie in die von der Garage erhaltenen Schals!
In El Cadilal, 25 Kilometer nördlich von Tucuman gibt es einige Campingplätze. Doch so richtig in Betrieb scheint keiner zu sein. Und auf einem dieser vielleicht offenen Campingplatz sind wir nun an Position S 26° 37' 54.5" W 065° 12' 07.8". Bezahlt haben wir auf alle Fälle etwas für die Übernachtungsmöglichkeit. Andere Gäste gibt es nicht. Elektrisch können wir in der „Küche“ des „Campingplatzbetreibers“ anschliessen!

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