Tagesbericht vom 21.04.2002
Und am siebten Tag sollst Du ruhen. Heute nehmen wir es gemütlich. Die ehemalige Goldgräberstadt mit dem schillernden Namen ‚Francistown' sollte doch etwas bieten. Und was sie alles bietet: noch auf dem Campingplatz leisten wir einem Toyotafahrer aus Botswana wiedereinmal Pannenhilfe. Der Motor will nicht anspringen und er meint es liege an der Batterie. Doch alles überbrücken hilft nichts.
Wir fahren in die Stadt, um den Golfplatz von Francistown zu finden (an der Mauer des Spitals steht gross ‚Golfcourse Francistown' und auf der zweiten Zeile ‚Please visit us'). Zuerst finden wir aber den Shoprite und kaufen ein, was wir meinen nötig zu haben, betanken Sir James und suchen weiter. Da findet Liseli eine Tafel: ‚Club Francistown'. Rasch nach links abbiegen und schon stehen wir auf einem Platz mit Parkwächter, Autos, einem Restaurant und verschiedenen Gebäuden. Vor dem linken Gebäude spielen ein paar Weisse Boule. Wir betreten das nächste Gebäude: Alles dunkel. An der Wand hängen die üblichen Tafeln mit den Namen der Präsidenten, der Clubsekretärs und so weiter von 1964 bis 2001. Wir betreten das Clubrestaurant, aus dem laute Musik ertönt, und fragen nach dem Golf. „Yes, on the right side. Just follow the way.“ meint die Barkeeperin. Unseren fragenden Gesichtern muss sie entnehmen, dass wir mehr Angaben erwartet haben und meint: „The Golf Course doesn't exist any more“. Wir sind ein Jahr zu spät in Francistown.
Und so beschliessen wir, die Umgebung von Francistown zu erkunden.
27° Aussentemperatur, 1200 bis 1300 Meter über Meer, kleine Dörfer, viele Kühe und Schafe, eine schmale, geteerte Strasse, die sich durch das Grassland und Felsgestein schlängelt: man könnte meinen in einem Alpental der Schweiz zu sein. Überall wird neu gebaut. Neben den traditionellen Rundbauten entstehen eckige Bauten. Meist sind mehrere Häuser zu einer kleinen Siedlung zusammengebaut mit einer Umzäunung. Das kleinste Haus in dieser Siedlung ist das Toilettenhaus. Solaranlagen dienen der Energieversorgung, Wasser scheint über moderne Wasserversorgungsanlagen zu Verfügung zu stehen. Unser kleiner Ausflug in die Umgebung von Francistown macht sich bezahlt.
Sogar eine Ruine des ehemaligen Königreichs von Grosszimbabwe entdecken wir. Sie ist in keinem Reiseführer und auf keiner Karte angegeben. A propos Karte, die neu erstandene Karte von Botswana (last update September 2001) ist so schlecht, dass wir wieder nach der russischen Generalstabskarte (last update 1982) fahren.
Eigentlich wollten wir am Morgen Sir James noch in eine Waschanstalt bringen, schliesslich haben wir unserer Kleider auch im dem dem Camping angegliederten Hotel zum Waschen abgegeben. Leider hat sich aber für Sir James keine Gelegenheit geboten. Bald wird dies auch nicht mehr nötig sein, denn ist Sir James ist schon jetzt fast wieder weiss – das heisst, weiss gespritzt, durch die Desinfektionsmittel der ‚Veterinary Desease Control'. Vier solcher Kontrollen haben wir heute passiert.
Auch heute Abend können wir unseren Reisebericht nicht in die Schweiz übermitteln, „... the lines are still down“. Wir werden auf Morgen vertröstet. Dafür wird Sir James wieder mit Frischwasser aufgefüllt; das Wasser funktioniert.
Oh, haben wir fein gegessen. Im Hotel. Es ist ja schliesslich Sonntag. Mhhh.. war das Straussenfilet gut. Mhh... war der Impala gut. So fertig. Schlafen jetzt.