Reisebericht

Tagesbericht vom 17.09.2010

„Wasser“ ein grosses und wichtiges Thema in China, sogar für uns: Auf unserer Reise durch China beschäftigen wir uns mit Wasser vom Himmel (Regen), Wasser auf dem Land, in Dörfern und Städten (water towns, Flüsse, Seen, Quellen, Duschen), Wasser für Sir James. Erst in einem Land wie China werden wir uns bewusst, wie angenehm es ist, immer sauberes, trinkbares Wasser zu haben. In China fliesst aus den Wasserhanen nur sogenanntes 'tab-water'. Das ist Wasser, welches vor dem Genuss abgekocht werden muss. Die Chinesen kaufen sehr viel Trinkwasser in riesigen Behältern à schätzungseise 10 Litern. Ein gutes Geschäft für Nestlé und Co.
Wasser ist ebenfalls ein zentrales Thema von heute. Gemäss Reiseprogramm haben wir einen ganzen Tag Zeit um in Hangzhou den „West Lake“ und seine Umgebung zu erkunden.
Während Sir James am späteren Nachmittag vor einer Garagentoilette vom Spülbecken Wasser beziehen darf, schreibe ich am Tagesbericht. (Der Gebrauch des Labtops ohne Anschluss ans Elektrisch ist erst seit Shanghai dank dem Kauf der neuen Labtop Batterie möglich.)

(Die Tafel über meinem Kopf verweist auf die Toilettenanlage um die Ecke)
Zur weiteren Umgebung des West Lakes gehört das Seidenmuseum. Jetzt weiss ich, dass die Seidenraupe, welche sich von Maulbeerblättern ernährt, vor 5000 Jahren von den Menschen als Nutztier entdeckt wurde. Bei Ausgrabungen wurden Seidengewebe gefunden, deren Alter auf 4000 Jahre geschätzt wird. Seide wurde nicht nur verarbeitet sondern galt in früherer Zeit auch als Zahlungsmittel. Im 10. Jahrhundert kam Seide nach Italien und Spanien. Wer glaubt, der Seiden Cocoon wachse wie Baumwolle, der irrt. Hier empfehle ich, Wikipedia zu konsultieren. Dort wird alles bestimmt besser erklärt, als ich dies hier könnte. - Und wir, wir folgen den Seidenstrassen auf dieser Welt, eine der Urideen unserer diversen Reisen.
Südlich des West Lake erklimmen wir, teilweise unterstützt durch Rolltreppen und Lift die 'Leifeng Pagoda', für mich ein Buddhistischer 'Aussichtsturm' für andere der Handlungsort für die bei Chinesen allseits bekannte Legende um die „White Snake“. Die „White Snake“ eine Schnecke, die sich in eine wunderschöne junge Frau verwandeln konnte, liegt gemäss der Legende unter dieser Pagoda begraben. Die Pagoda, ursprünglich erbaut 977, wurde mehrmals durch Kriegswirren beschädigt und fiel 1924 in sich zusammen. Sie wurde 2001 erneut nach altem Vorbild erbaut und kürzlich wieder renoviert.

Von der obersten Plattform ergibt sich ein wunderbarer Blick über den künstlichen See und dessen Umgebung.

Der See war ursprünglich lediglich eine Ausbuchtung eines Flusses. Diese Lagune wurde im achten Jahrhundert zu einem riesigen See ausgebaggert. Mit der Zeit entstanden immer mehr Parkanlagen rund um das Gewässer.

Der Besucherstrom an einem ganz normalen Freitag ist enorm. Wie sind wir in der Schweiz doch verwöhnt durch die Natur. Zürich beispielsweise liegt an einem See, ähnlich dem kleiner dimensionierten, künstlich angelegten West Lake. Wir schliessen die Besichtigung dieser Anlage bald ab und fahren aufs Land an Position Nord 29° 51' 45.6'' und Ost 119° 46' 35.0'' , wo wir, wie bald allabendlich, auf einer unfertigen Strasse campen Die Besonderheiten dieser Campsite bestehen darin, dass in der Umgebung Sumpfkühe weiden und die Strassenbeleuchtung ab 20:00 Uhr eingeschlatet ist. Das Bild mit einer Kuh und Gefährtin setze ich als Abschluss des Berichtes. Bobo hat nämlich moniert, dass ich zu viele Bilder über unsere Übernachtungsplätze in die Berichte eingefügt hätte ...

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