Tagesbericht vom 15.10.2010
Wären wir doch Pandas. Wir bräuchten kein Dachzelt um zu übernachten ...
... und könnten den ganzen Tag essen, ohne dick zu werden ...
Diese, wie wir lesen können, sechs Millionen alte Spezies besuchen wir im Panda Research Center ausserhalb Chengdus. In Chengdu zu sein, ohne Pandas zu sehen ist schlicht unvorstellbar. Was wir nicht wussten, ist, dass es neben den uns bekannten Pandas auch die „Red Pandas“ gibt. Wie der Name sagt, ist ihr Fell rotbraun und sie sind kleinwüchsiger als die schwarz-weissen Pandas.
Zuvor haben wir im Carrefour in Chengdu noch die uns fehlenden Frischprodukte eingekauft, und danach die Wäsche in der kleinen Wäscherei neben Susannas Wohnort abgeholt. Wie uns die Waschfrau schon vorankündigte, ist noch nicht alles trocken. Tumbler kennt man hier nicht. An einer improvisierten Wäscheleine im Sir James trocknen nun unsere Federkissen und einige noch feuchte Kleidungsstücke.
Chengdu ist die fünftgrösste Stadt Chinas. Überall bewegen sich Menschenmassen. Das Verkehrsaufkommen ist enorm. Die Strassen im neuen, modernen Zentrum mit zahlreichen Shoppingmalls weisen bis zu sechs Spuren in einer Richtung auf. Früher galt Chengdu als Velostadt. In neuerer Zeit sind viele auf mit Batterien angetriebene Motorräder umgestiegen. Als Fussgänger die breiten Strassen zu überqueren ist nur dank Lichtsignalen möglich, aber auch dann noch nervenaufreibend. Immer wieder kurvt irgend ein Motorradfahrer dazwischen. Ich beobachte eine Frau, wie sie mit der einen Hand das Mofa lenkt und mit der anderen telefoniert. Doch dann sollte sie wegen einigen Fussgängern abbremsen. Das geht aber nicht, da sie mit der „Bremshand“ telefoniert. Also klemmt sie kurzerhand das Telefon zwischen Achsel und Backe. Nun muss sie so stark abbremsen, dass es sie beinahe vom Mofa schleudert!
Es ist bereits 16.10 Uhr. Wir fahren Richtung Dujiangyan, der nächsten Stadt. Vor einer Stunde sind wir vom Panda Research Center, abgefahren. Ein Ende der starken Besiedlung ist nicht abzusehen. Könnten wir doch nur auf Bäumen schlafen ... Und weil wir das nicht können, steht Sir James an Position Nord 30° 54' 42.1'' und Ost, 103° 44' 9.7'' auf dem Vorplatz eines neuen, noch nicht benutzten Verteilzentrums, damit wir unser Abend- und Nachtprogramm abspulen können.
Bobo scheint zum Starkoch in China arriviert. Warum sonst möchten ihm beim Kochen so viele Chinesen zuschauen?