Reisebericht

Tagesbericht vom 18.10.2010

Am rauschenden Bach in einer Höhe von 1450 Metern über Meer schlafen wir gut und tief. Es hat die ganze Nacht hindurch ein bisschen geregnet. Da das Kieswerk, bei dem wir geschlafen haben, bereits um acht Uhr morgens zu werken beginnt, sind wir um acht Uhr bereits unterwegs.

Liseli kurvt die Bergstrasse X149 langsam aber sicher empor. Manchmal fehlt ein Stück Strasse. Sir James ist sich das aber gewohnt und fliegt darüber hinweg. Es kurven schliesslich auch Lasrwagen auf dieser Strasse.

Die weitere Reise dauert jedoch nicht sehr lange. Um 08:51:18 Uhr heisst es anhalten. Ein Bergrutsch hat die Strasse verschüttet. Wir müssen warten bis die Arbeiter den Dreck weg geschaufelt haben.

Die Arbeiter sind fleissig und arbeiten schnell. Eine Stunde dauert die Warterei. Liseli darf weiterfahren. Sir James kraxelt sich weiter in die Höhe. Zweitausend fünfhundert Meter haben wir bereits erreicht. Es geht weiter in die Höhe. Punkt 11:00 Uhr sind wir auf der Passhöhe mit 2850 müm.

Wir werfen einen kurzen Blick zurück auf das Tal dem wir soviel Zeit geschenkt haben. Ursprünglich wollten wir in den Hailuogou Glacier Park am Fusse des zu Chengdu nächstgelegenen Siebeneinhalbtausenders auf dem Wege nach Tibet. Doch der Glacier Park ist beim letzten Erdbeben verschüttet worden und kann nicht mehr besucht werden, wie uns Susanna erklärt. Schade. Zum Ersatz dafür, geniessen wir die Bergwelt hier. Die Berge rund herum sind jedoch nur viertausend Meter hoch..Schade ist auch, dass es bewölkt ist. Die Sicht in die Ferne ist ein bisschen behindert. Doch die Sonne scheint wieder und die Temperatur ist wieder auf siebzehn Grad angestiegen.

Da wir heute morgen nur mit Kaffee und Biscuits in den Mägen gestartet sind, machen wir unterwegs einen Halt. Jetzt gibt es Spiegeleier mit Brot (von Carrefour). In China gibt es sonst nur Toastbrot, welches an Stelle von Salz mit Zucker gebacken wird. In ein paar Bäckereien findet man auch gesalzenes Toastbrot, welches eine gelbe Verpackung aufweist.
Es scheint zwar die Sonne, aber die Folgen des Regens der letzten Tage sind unverkennbar. Die Strassen sind überflutet und werden fast weggeschwemmt.

Nein nicht die Strassen werden weggeschwemmt, der ganze Berg. Der Wasserdruck muss enorm sein. Das Felsgestein ist morsch und gibt nach. Dieser Lastwagen hat nochmals Glück gehabt. Hätte die Leitplanke nicht sein vorderes, rechtes Rad aufgehalten, läge er im Fluss.

Der Felsen soll bereits heute morgen um 06:00 Uhr runtergekommen sein. Damit die Strasse freigemacht werden kann, ist ein Kranwagen notwendig, der den Lastwagen aus seiner misslichen Lage hebt. Erst dann kann die Strasse von den Steinen freigemacht werden. Seit 14:41 Uhr warten wir. Wir haben Glück. Der Kranwagen ist angekommen. Er hievt den Lastwagen über das Gestein hinweg..Der bereitstehende Bagger räumt das Gestein weg. Der Strasse ist einseitig passierbar.
Bald ist es 16:00 Uhr. Wir beginnen mit der Suche nach einer Übernachttungsmöglichkeit. Dies ist entlang von Bergstrassen nicht so einfach.. An Position Nord 28° 05' 8.7'' und Ost 102° 58' 5.8'' erden wir aber rechtzeitig fündig. Bei 11° Celsius Aussentemperatur auf zirka 2000 müm geniessen wir unseren Whisky.

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