Tagesbericht vom 12.06.2010
Das Hotel Albion nervt. In jeder Ecke steht zwar ein Täfelchen „Wifi for free“, aber es tut sich nichts. „Internet is not working“ sagt die Rezeptionistin. Wir gehen Morgenessen. Da wir die einzigen Gäste sind, müssen wir ab Menükarte bestellen. Ich erhalte die gleiche Karte wie gestern Abend. Liseli erhält anscheinend die Frühstückskarte. Die Rezeptionistin gestern meinte zwar das Frühstück sei im Zimmerpreis inbegriffen. Da es aber gar kein Frühstück gab und wir das Frühstück bestellen mussten, wird es jetzt auch separat in der Hotelrechnung aufgeführt. Logisch, oder.
Zur Strafe tanken wir unsere Wassertanks mit Hotelwasser voll. Es dauert rund eine Stunde, bis der zentrale Wassertank mit filtriertem Wasser gefüllt ist. Der Parkwächter vor dem Hotel meint wir wollten Sir James waschen. Er begreift dann allerdings schnell, dass wir den Gartenschlauch für andere Zwecke benutzen. Es scheint ihm dabei nicht ganz wohl zu sein. Ständig schleicht er um den Wagen herum. Dies wird bessser als ein Bürolist aus dem Haus kommt und ein Andenken an die Schweiz möchte. Liseli gibt ihm eines von unseren Messern, die uns Rolf Bill zu diesem Zweck geschenkt hat. Lieber hätte er eines unserer Maskottchen. Aber diese sind natürlich für uns.
Um 12:00 sind wir soweit. Wir fahren ins Einkaufszentrum, welches wir gestern gesehen haben. Green – so heisst der Lebensmittelmarkt – präsentiert sich in westlichem Stil. Neben vielen Getränken, decken wir uns mit schönen Entrecotes ein.
Gestern habe ich in unserem Reisebericht von vor sechs Jahren nachgeschaut, wo wir damals eingekauft haben. Dank GPS-Log habe ich den Ort schnell ausgemacht. Wir fahren zum alten Markt von Aktöbe. Er sieht noch genauso aus, wie vor sechs Jahren. Diesmal kaufen wir ein bisschen Kaviar. Bei unserer letzten Reise haben wir der Verkäuferin noch nicht getraut. Ich vermute es war die gleiche. Auch Sir James bekommt wieder seine Medizin: 100 Liter Diesel.
Um 15:00 Uhr sind wir an der östlichen Aus- und Einfahrt nach Aktöbe. Die Reise geht weiter. Die M32, welche nach Shymkent führt, entpuppt sich vorerst einmal als Autobahn. Wird dann aber schnell zur normalen Autostrasse mit durchgehendem, lochlosem Asphalt.
Plötzlich hat entweder Liseli oder Sir James genug. Sie fahren ab der Strasse und wollen die Nachtrast einleiten. Heute gibt es einen exquisiten Apéro: Kaviar mit Wodka. Zuerst stelle ich noch Toastbrot her, damit unser Mahl auch artgerecht abläuft. Er ist gut, unser Kaviar aus Aktöbe.