Tagesbericht vom 22.05.2010
Die Planung zeigt uns an, dass es sich lohnt, vor der Abfahrt unsere Körper noch der Dusche anzuvertrauen. Am Abend werden wir voraussichtlich auf einem Camping ohne gute Sanitäranlagen eintreffen. Und am Tag danach scheint eine Strecke vor uns ohne Campingplatz zu liegen. We will see.
Nach dem Frühstück mit Kaffee – die Kaffeebohnen werden bei uns frisch gemahlen - Speck und Spiegelei begeben wir uns, einer nach dem anderen, in eine der Duschkabinen. Die Nasszellen sind so klein, wie ein kleines Toilettenabteil. Das Wasser sprudelt warm aus dem Duschkopf. Das ist die Hauptsache. Meine kurzen Haare bewähren sich. Sie sind im Nu trocken. Auch schminke ich mich, wie jeden Morgen. Das Gesicht wird getönt, die Augen blau umrandet und der Mund mit kussfestem (!) Lippenstift dunkelrot/braun gemalt. Wie lange ich diese Prozedur durchhalte, weiss ich selbst nicht. Ist auf unseren Reisen auch nicht wichtig. Das ist mehr so ein momentaner Spleen von mir. Bobo gefalle ich, so vermute ich zumindest, geschminkt und ungeschminkt.
Eine Frau aus Frankfurt kommt während meine Schönheitskur mit Bobo ins Gespräch. Sie ist mit ihrem Renault bis nach Damaskus gefahren und befindet sich auf der Heimreise. Die Frau meint, dass die meisten Leute, die mit einem Auto wie unserem Sir James unterwegs seien, nur so in der Gegend herumfahren und eigentlich gar kein Geländefahrzeug benötigen würden. Stimmt.
Dubrovnik sieht noch gleich aus wie vor zwei Jahren. Den Besuch dieser schönen Stadt schenken wir uns dieses Mal. Neu ist jedoch das Kreuzfahrtschiff, welches heute im Hafen von Dubrovnik angelegt hat.
Im Verlaufe des Tages passieren wir die Grenze zu Montenegro. Wir fahren um die Bucht von Kotor. Fotos brauchen wir keine zu knipsen. Geknipst haben wir bei unserer letzten Reise nach Iran diese Gegend zur Genüge.
Bereits um 16:00 Uhr erreichen wir den Camping Maslina in Petrovac (Nord 42° 11' 55.5'' und Ost 18° 58'3.5“) ein. Diesen Platz kennen wir von unserer letzten Reise. Weil wir so früh dran sind, kocht Bobo Spaghetti, respektive die Sauce dazu. Die Sauce lässt er, wenn die Zeit reicht (und heute reicht sie) drei Stunden köcheln. So wird sie besonders fein.
Meine Erkundigungen der Gegend zeigen mir, dass einige Campingwagen etwas weiter unten direkt am Meer, sozusagen „wild“, campen. „Sozusagen“ schreibe ich, weil dort früher einmal ein Campingplatz bestanden hat. Jetzt sind alle Einrichtungen demoliert und zerfallen. Es gibt weder Wasser, Toiletten noch Strom. Eigentlich wären auch wir von solchem Luxus nicht abhängig. Wir werden aber noch genügend oft „wild“ campen und auf diese Einrichtungen verzichten müssen. Uns ist es wohl hier.