Tagesbericht vom 27.05.2002
Was die Schweizer Botschaft meint? Etwa das gleiche wie die vielen Hotelangestellten, welchen wir die gleiche Frage stellen: viel Gerede, nur der Kaschmir ist gefährlich!
Heute besuchen wir die ‚Buddhist Monuments at Sanchi', welche auch in der UNESCO-Liste des Welterbes figurieren. Sanchi ist nur etwa 40 km entfernt von Bhopal (Luftlinie). Was etwa 1 ½ Stunden Autofahrt bedeutet. Wir haben deshalb genügend Zeit das Morgenessen zu geniessen.
Unterwegs finden wir auch eine grosse Statue, die wir fotografieren möchten. Anhalten, den Fotoapparat einstellen... Was macht denn hier „piep, piep“? Der Chip fehlt im Fotoapparat. Der und die Ersatzchips sind wo? Natürlich im Hotel! Das heisst heute ist ein fotofreier Tag. Wir dürfen alles geniessen ohne an ‚klick' zu denken!
In Sanchi hat vor 2500 Jahren jemand begonnen, Buddha zu Ehren eine grosse Stupa zu bauen. Ihr wisst nicht was das ist? Ein Steinhaufen ähnlich einer ägyptischen Pyramide. Die ägyptischen Pyramiden sind viereckig, eine Stupa dagegen rund. Rund in allen Dimensionen im Grundriss und im Aufriss. Die Stupa ist ausgefüllt mit Steinen und weißt keine Grabkammer auf.
Mit der Zeit entstanden neben der grossen Stupa auch kleinere. Mönche hausten daneben in ihren ‚Monasterien'. Fernfahrer erzählten, was sie im Ausland gesehen hatten, so dass dem Parthenon ähnliche Tempelanlagen entstanden. Die letzten Gebäude wurden vor zirka 1000 Jahren erstellt. Wirklich beeindruckend, was hier gebaut wurde. Schade können wir es nicht fotografieren.
Übrigens ist der Eintrittspreis ein bisschen günstiger, als noch im Reiseführer beschrieben: nur noch 250 Rupien pro Person (8.00 CHF) anstelle 450 Rupien. Anscheinend hat der Besucherausfall dazu geführt die Preise für Ausländer zu senken! Wir sind gespannt was der Eintritt ins ‚Taj Mahal' kostet, gemäss Reiseführer 960 Rupien pro Person (24 CHF!!!).
Nach unserem Ausflug, haben wir unsere Nerven wiedereinmal mit dem indischen Internet strapaziert. Internet in Indien geht ungefähr so: Wenn endlich eine Verbindung mit dem Provider hergestellt ist, dann darf man zusehen wie alle paar Sekunden ein Byte hin und her geschoben wird. Ist das Bild endlich aufgebaut, respektiv das erste Coca Cola getrunken, so beginnt die eigentliche Arbeit. Nach einer halben Stunde hat man dann endlich sein E-Mail zusammengestellt und möchte es senden. Spätestens dann fällt die Leitung runter. Und so beginnt man von Neuem. Wenn man dann wieder soweit ist, das E-Mail zu versenden, gibt es zwei Alternativen auf der Gegenseite a) entweder Stromausfall oder b) Zusammenbruch des PC's (fast physisch). Im Fall b) startet der Computer automatisch: Warmstart nennt man dies und hat den Vorteil, dass man das Alter der Hard- und Software feststellen kann: Kunststück läuft da nichts Neuzeitliches zuverlässig! Da waren im tiefsten Afrika die Internetkaffees fortschrittlicher. Also nach über 1 ½ Stunden haben wir die Übung abgebrochen und haben sogar eines von drei geplanten E-Mails absenden können. Wir belohnen unsere grosse Geduld mit einem feinen Nachtessen im Hotelgarten.