Tagesbericht vom 24.05.2008
Um 10:00 Uhr gehen wir erneut zu Fuss auf Stadtbesichtigung. Die vielen Schatten spendenen Bäume entlang den Strassen und in den grosszügig angelegten Parkanlagen wissen wir zu schätzen. Zuerst besorgen wir uns in einer Apotheke diejenigen Medikamente, die wir wegen unserer Magenverstimmung aufgebraucht hatten: Tabletten gegen Durchfall und Antibiotika. Wir kommen mit dem Apotheker ins Gespräch. Er fragt uns, was wir von Iran halten. Wir sagen ihm die Wahrheit: die Iraner seien sehr nett und äusserst hilfsbereit. Eine der Schwierigkeiten für Touristen bestehe im Mangel an einigermassen akzeptablen Hotelunterkünften. Er meint, dass seit der Revolution nicht mehr in die Tourismusindustrie investiert werde. Das Regime wolle eigentlich gar keine Touristen mehr ... Diese Aussage deckt sich mit unserem Eindruck. So sind viele Erklärungstafeln bei Sehenswürdigkeiten nur noch auf Farsi vorhanden. Die defekten Tafeln in englischer Sprache werden nicht in Stand gehalten oder fehlen ganz.
Nun ist der Besuch des Basars an der Reihe. Er soll einer der grössten in ganz Iran sein. Die Gänge des Bazars sind relativ breit und die Hallen sind hoch. So entsteht ein grosszügiger Eindruck. Uns stören aber die vielen Töfffahrer, die in diesem Labyrinth von Gängen herumkurven. Zum Glück hat es keinen Platz für Autos. Sonst müssten wir auch noch im Bazar auf den Verkehr achten.
Nun möchten wir die Sehenswürdigkeiten um den grossen Platz besichtigen. Der Platz und die Sehenswürdigkeiten um den Platz gehören zum von der UNESCO erklärten Welkulturerbe. Bei allen Gebäuden, die wir besichtigen wollen, steht ein Schild auf Englisch: „closed“, das ist alles. Nach mühsamer Fragerei erfahren wir, dass die Besichtigung um 15:00 Uhr wieder möglich sein sollte (was hat der Apotheker uns gesagt ...?).
Nach einer kurzen Erholungspause in unserem Hotel machen wir uns nochmals auf den Weg. Nun können wir alles anschauen: Zuerst besuchen wir die grosse Moschee (Masdjed-e Imam). Die Masse des Innenhofes sind 68 x 53 Meter. Damit zählt sie anscheinend zu einer der grössten Hofmoscheen. Danach schauen wir uns den Ali Quapu Palast an. Dies war der Palast eines Herrschers anfangs des 17. Jahrhunderts. Viel ist vom Innern des Palastes heute nicht mehr zu sehen. Lohnend ist lediglich die Aussicht auf den grossen Platz von der offenen Vorhalle im Obergeschoss. Der Zutritt zu zahlreichen anderen Räumen ist zur Zeit nicht möglich. Anschliessend besuchen wir die Lotfollah-Moschee. Dies war im 17. Jahrhundert eine Privatmoschee. Sie ist klein aber sehr fein mit Kacheln verziert und gilt als eine der Schönsten in ganz Iran. Ziemlich erschöpft vom vielen Herumschlendern setzten wir uns in ein Taxi und lassen uns ins Hotel chauffieren.
Sir James geniesst den Aufenthalt auf dem Hotelparkplatz nicht sehr. Heute durfte er sich überhaupt nicht bewegen. Und das wirkt sich auf den Zustand der Versorgungsbatterie aus. Der Inhalt der beiden Eisschränke sollen kühl bleiben, obwohl die Innentemperatur auf über 40 Grad steigt. Daher kümmern wir uns vor dem zu Bett gehen noch etwas um Sir James. Wir laden die Versorgungsbatterie wieder etwas auf, indem wir den Motor längere Zeit laufen lassen. Und kühlen gleichzeitig mit der Klimaanlage den Innenraum von Sir James.