Tagesbericht vom 21.06.2010
Bobo meint, ich hätte jetzt gut Zeit mit dem Eintrag für den Tagesbericht zu beginnen. Nun ja, wenn er meint ... Das Dumme dabei ist, dass ich vor lauter Sonneneinstrahlung den Curser auf dem Bildschirm nicht finde. Oder ist er gar von heftigen Wind weggeblasen worden? Bei Computern und bei mir ist alles möglich.
Warum ich gerade jetzt Zeit haben soll? Weil wir direkt neben der Fahrbahn auf einem über einen See verlaufenden Strassendamm stehen und mittels unserem Pumpsystem die Wasservorräte im Sir James auffüllen. Der Keramikfilter ist von den vorherigen Wasseraufnahmen verschmutzt, daher dauert das seine Zeit. Den Filter jetzt putzen möchte Bobo nicht. Er meint, es sei lustiger, wenn das Wasser anstattt in den Tank fliesst nur langsam hinein tröpfelt. Er mag Recht haben: so schätzen wir danach das Wasser umso mehr. Und nun habe ich nichts mehr zu berichten, weil wir heute noch nichts weiter erlebt haben. Zudem bläst der Wind derart stark, dass er mir den Deckel des Labtops zustürmen wollte ... und ... das Wasser tröpfelt nicht einmal mehr und wir brechen die Übung vorzeitig ab ...
In Balkasch kaufen wir auf dem Markt das Wichtigste ein. Auch 'Samsar', Brot, kaufen wir. Schon seit Tagen will mir Bobo weis machen, das sei der Ausdruck für das von uns geschätzte Fladenbrot . Nur zur Information: Nach dem Kauf von 'Samsar', kaufe ich noch 'Chleb' und komme so zu unserem Brot. Dazu muss man wissen, dass man auf dem Land Verschiedenstes immer noch in kleinen Geschäften kauft Diese Geschäfte gleichen den Verkaufsständen, wie wir sie vom Jahrmarkt her kennt. Im Unterschied jenen Verkaufsständen, ist hier von aussen nicht ersichtlich, was im Laden angeboten wird. Die Ware wird nur in Worten an der Aussenwand angepriesen. Man bestellt seine Ware beim Besitzer, welcher hinter einem kleinen Guckfenster sitzt. So lässt sich erklären, dass wir, wenn wir 'Samsar' erbitten, eben auch 'Samsar' erhalten und erst nach der Bezahlung feststellen, dass das eine heisse Blätterteigtasche mit Fleischfüllung ist. Von solch einer Delikatesse habe ich in Syrien schon einmal mit tagelangem Durchfall bezahlen müssen!
Nun stehen wir an Position Nord 47° 15' 36.8'' und Ost 74° 46' 42.7'' . Wer diese Position mit jener vom 12. Juli 2004 vergleicht kann leicht feststellen, dass wir unweit der Stelle parken, wie vor sechs Jahren. Unser heutiger Übernachtungsplatz ist erneut in den Hügeln, jedoch dieses Mal nicht direkt unter dem Antennenmasten (oder was immer dieser Mast auch ist).