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Tagesbericht vom 09.11.2010

Gemütlich beginnt der Morgen. Wir sind nach all den struben Tagen endlich in den Ferien. In Luang Prabang lässt es sich leben. Man merkt, dass die Franzosen hier waren und etwas westliche Kultur fallen gelassen haben. Es gibt Brötchen mit westlichen Merkmalen. Auf den Holzkohlengrill getoastet schmecken sie fantastisch zu den Spiegeleiern.
Dann gibt es auch noch den Wirt oder Mitbesitzer des Hotel Luang Prabang. Er hat gestern noch von den 1.50 Euro erzählt, die die Reparatur seines Motorrades kosten soll. Jetzt steht er da und will 580'000 Kip. Sein Motorrad hat er seit gestern auf unsere Rechnung komplett überholen lassen. Ja so ist es halt in diesen Gegenden. Wir geben ihm die Aufgabe unsere Versicherung zu belangen. Für etwas haben wir schliesslich eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen.

Luang Prabang ist eine World Heritage Site. Sie war einst Hauptstadt von Laos und der laotische König war hier zu Hause. Es gibt viel anzuschauen, etwa zwanzig Tempel. In den Reiseführern wird der Besuch dieser Tempel anhand einer Reiseroute beschrieben. Und was machen wir? Wir gehen zuerst auf den heimischen Markt. Aber bis wir gegen 11:00 Uhr kommen ist bereits alles vorbei. Es gibt nur noch die nicht mehr so frischen Frischwaren. Wir wenden uns dem Hartwarensortiment zu. Nachdem alle Batterieladegeräte den Geist aufgegeben haben (sowohl die europäischen als auch die chinesischen), suchen wir ein laotisches Ding, das unsere Batterien aufladen soll. Wir finden ein solches und sind froh, dass wir den Fotoapparat zukünftig wieder am Morgen mit neu geladenen Batterien füttern können (mal warten, ob dieses Absicht sich erfüllen lässt).
So ausgerüstet starten wir zur Tempeltour. Wir beginnen im Tal mit den Kleinigkeiten. Der Tempel Banpakham bietet solche Delikatessen im Hinterhof.

Erschüttert von dieser Beschaulichkeit wagen wir uns die Höhen zu erklimmen.

Die Zeichen dieses Buddhas kann ich nicht recht interpretieren: meint er wohl, dass das Erklimmen der Berge von Luang Prabang nichts für uns sei? Das kann ich nicht glauben. Der Buddhismus ist doch eine sehr entgegenkommende Religion. Wenn man den Buddhismus überhaupt als Religion bezeichnen kann. So steigen wir weiter hinauf auf den Berg von Luang Prabang. Dieser Buddha gefällt uns wesentlich besser.

Ich glaube er will uns sagen, dass heute Dienstag ist. Und am Dienstag soll man ruhen. Und was machen wir? Wir steigen auf einen Berg. Das kann nicht gut gehen. Darum hat wahrscheinlich der erste Buddha die Hände erhoben, um uns anzudeuten: ruhen! Was sollen wir jetzt tun? Wir steigen weiter den Berg empor. Und was macht man oben? Man geniesst die Aussicht und steigt wieder runter. Denn das war erst der zweite Tempel. Unten wartet das Nationalmuseum mit seiner Ausstellung. Was haben wir heute? Dienstag. Das Nationalmuseum, sagte uns unser Buddha, hat heute geschlossen!

Der Vorteil ist, dass wir rascher an unseren zwanzig Tempeln vorbeikommen. Damit das Lesen dieses Reiseberichtes etwas einfacher wird überspringe ich jetzt ein paar Tempel und gelange zum drittletzten von uns besuchten Tempel. Auch schön. Etwas bescheiden. Wo bleibt da das viele Gold?

Wahrscheinlich ist doch der zweitletzte Tempel etwas gehaltvoller. Wenigstens der Wagen, der zur Beerdigungszeremonie benutzt wird, kann etwas Aussergewöhnliches bieten:

Die Gebäude, die den Buddhas als Wohnhäuser dienen sind bewundernswert schön. Die Buddhas selber sind natürlich noch schöner. Ich muss aber darauf achten, dass nicht zu viele Fotos in den Reisebericht kommen. Wer würde sonst unsere Fotoshow zuhause ansehen wollen?

Darum soll dieses Bild die Rundreise durch Luang Prabangs Tempel abschliessen. Ich muss jetzt ins Hotel um die Fotos zu übertragen und den Reisebericht zu schreiben, denn heute Abend gehen wir ins Restaurant L'Eléfant. Das mit einem **** ausgezeichnete Restaurant, serviert uns erstklassiges Food (wie der Amerikaner sagen würde, aber der hat nichts zu sagen hier). Schön in einem Staat zu sein, der die europäische Kultur schätzt.
Französischen Wein gibt es. Italienischen Parma-Schinken. Paté vom Reh., Ratatouille à la Maison, Fischfilets aus dem Mekong. Ravioli Ricotta. Crème Brulée au Coconut et Banane. Mousse au Chocolade. „Schön ist es auf der Welt zu sein...“

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