Tagesbericht vom 04.11.2002
Mit Schrecken stellen wir fest, dass die Bürger aller Länder dieser Erde in Belize frei einreisen dürfen und nur die Schweizer ein Visum brauchen. Es ist, als ob wir nicht weiterreisen dürften. Wir fahren trotzdem nach Chetumal, der Grenzstadt von Mexico zu Belize. Auch wenn wir wieder nach Veracruz zurück müssen, ist dies der nächste Punkt für uns.
Unterwegs besuchen wir Tulum. Tulum ist eine der jüngsten Städte der Mayas am Meer gelegen. Sie zeichnet sich gegenüber den anderen Städten aus, indem sie von einer Stadtmauer umgeben wird. Die Spanier haben diese Stadt vom Schiff aus entdeckt, da sie einen hohen Wachtturm mit Ausblick auf das Meer umfasst. Die Stadt soll reich verziert gewesen sein. Davon sehen wir heute nicht mehr viel. Dafür wimmelt es von Touristen, die aus der nahe gelegenen Hotelstadt von Cancun kommen. Im Sommer sollen am Strand von Tulum Wasserschildkröten Eier legen. Hoffentlich tragen die vielen Badenixen diesem Aspekt im Winter auch Rechnung.
Gestern Abend haben wir den Frischwassertank von Sir James aufgefüllt. Mich nimmt nur Wunder, wieso wir mit unseren Filtern ein solches Theater machen. Die Mayas haben – gemäss einem Führer - in ihre Wasserreservoirs Frösche gebracht. Frösche sollen alles Ungeziefer fressen und der Kot der Frösche soll den Menschen nicht schaden. So einfach ist es, frisches Wasser zu erzeugen!
Verpflegt und informiert gehen wir schlafen. Wir sind im Hotel ‚Los Cocos' in Chetumal vor der Grenze zu Belize. Sir James wartet an Position Nord 18° 30' 3.8“ und West 88° 17' 51.1“ auf dem Hotelparkplatz, bis es wieder weitergeht. Wie es weitergeht, wissen wir auch noch nicht. Aus der Internetseite von Belize haben wir entnommen, dass Schweizer doch kein Visum brauchen! Die Botschaft von Belize ist in der Nähe unseres Hotels in Chetumal. Wir werden morgen sehen, welche Aussage stimmt. Maersk fährt jeden Freitag mit einem Schiff von Panama nach Algeciras in Spanien. Das bedeutet, dass wir etwa vierzehn Tage Zeit haben, um Belize, Guatemala, Honduras, Nicaragua, Costa Rica und Panama zu durchqueren. Die Strecke ist etwa 3500 Kilometer lang. Eine kurze, aber interessante Strecke.