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Tagesbericht vom 29.03.2002

Die Sonne scheint wieder und so stehen wir denn um 06.35 Uhr Ortszeit auf: schliesslich sind wir nicht in den Ferien (meint Bobo). Auf dem Campingplatz, der wirklich sehr schön gelegen ist, gibt es neue Gäste: Paviane aus der Nachbarschaft haben sich eingefunden und suchen in den Abfalltonnen nach Essensresten. Es scheint ihnen zu munden, auf alle Fälle geben sie ein lautes Grunzen von sich. Sir James wird erneut mit Wasser nachgefüllt, leider nicht ganz, da der Wasserzulauf plötzlich aufhört.

Nun geht es zum Fish River Canyon. Natürlich kostet die Zufahrt zu den verschiedenen Aussichtspunkten Eintritt.

Der Osterverkehr ist enorm: wir kreuzen in 5 Stunden 14 Autos, von zwei weiteren werden wir überholt! An einem Aussichtspunkt steht sogar ein Reisebus, ‚Atlas Travel Springbook' steht drauf und irgendwo ist noch ein Schild mit ‚Neckermann Reisen'! Einige Kilometer darf Sir James ganz langsam auf einer schlechten Schotterpiste dem Canyon entlang fahren, damit wir in die tiefen Schluchten blicken können.
Danach fahren wir wieder Kilometer um Kilometer auf der fast schnurgeraden Piste durch unbewohnte Steppenlandschaft. Die fehlende Besiedlung wirkt sich auch auf den Natelkontakt aus: seit der namibischen Grenze empfangen wir kein Signal mehr. Daher wünschen uns Edith und Fredy ‚schöne Ostern' als Wortmitteilung auf unser Satellitentelefon.
Bereits um 14.45 Ortszeit machen wir an Position Süd 26° 55' 43.8“ Ost 17° 56' 21.2“ für heute Halt (sind wir doch in den Ferien?). Warum gerade an dieser Position? Hier hat es einen kleinen, hübschen Campingplatz am Staudamm ‚Naute Dam'. Zudem habe ich Kopfweh; wahrscheinlich von der Malariaprophylaxe, die wir seit gestern wieder nehmen. Oder ist es wegen dem Vollmond? Egal, hier ist es schön und so geniessen wir den ‚freien' Nachmittag. (Allerdings: Bobo - er hat kein Kopfweh – macht sich schon wieder Arbeit: er köchelt irgend eine feine Sauce, die es heute Abend zu den Nudeln geben soll. Im Moment sitzt er allerdings gerade am Rand des Stausees und beobachtet mit dem Fernglas die Fischreiher, die jagt nach den Fischen im See machen. Hoffentlich verliert er, bevor das Nachtessen nicht fertig ist, nicht das Gleichgewicht!

18:18 Uhr: Zum Glück ist Bobo nicht in den Stausee gefallen; ich wäre ohne ihn wirklich total verloren. Was würde ich ohne Bobo und ohne zweiten Kocher auf dieser Reise nur machen? Aber jetzt hab' ich beides: Bobo und den zweiten Kocher! Bobo hat das Vergaserrohr des defekten Kochers mit viel Geschick entstopft. Super!

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