Tagesbericht vom 17.05.2004
Heute können wir auf der russischen Botschaft in Bern unsere Visa abholen. Das wissen wir seit letztem Freitag. Morgen dann sollten wir nach monatelanger Vorbereitung und Warterei endlich den langen Weg nach Sibirien unter die Räder nehmen können. Wir stehen früh auf. Sir James will nochmals in die Garage. Aus irgend einem Grund hat er letzte Woche falsche Pneus erwischt. Bobo hat das erst festgestellt, als er den Pneudruck kontrollierte. Die montierten Pneus sind für eine schwere Last, wie sie Sir James mit sich führt, zu schwach. Wir machen daher einen Umweg über die Toyota Garage in Frauenfeld. Dort steigen wir um in ein Ersatzauto. Das ist nötig, weil wir die Nummer unseres Zweitautos bereits deponiert haben. Um 10:00 Uhr stehen wir in der Schlange vor der russischen Botschaft in Bern. Wir sind froh, dass die Sonne scheint. Wenigstens müssen wir nicht frieren. Endlich sind wir an der Reihe. Njet, lautet die Antwort. Wir können Ihnen das Visum nicht erteilen. Wir brauchen die Einladung für Sie aus Russland im Original. Ein Fax genügt nicht, wird uns freundlich aber bestimmt mitgeteilt. Und wo ist das Original? In Moskau, natürlich. Für alle anderen Visumsarten genügt anscheinend ein Fax, nicht jedoch für das sechsmonatige Geschäftsvisum mit multiple entry. Telefone hin und her mit der Organisatorin der Visum. Fazit: Das Original wird per UPS direkt der russischen Botschaft zugestellt. Vielleicht trifft die Sendung am Mittwoch morgen ein, vielleicht auch nicht. Wir nehmen die Pässe wieder in Empfang und machen uns etwas bedrückt auf den Heimweg. Warum wir unbedingt am Dienstag, spätestens am Mittwoch aufbrechen wollten? Wir sind für Freitag und Samstag von Franz vom GC Lipperswil an ein Golfturnier in Usti nad Orlici, in der Tschechei eingeladen. Was machen wir nun? Wir überlegen, diskutieren und entscheiden. Wir fahren so oder so am Mittwoch los. Entweder mit oder ohne russischem Visum. Sollten wir das Visum nicht erhalten, kehren wir nach dem Turnier nochmals in die Schweiz zurück, holen das Visum in Bern und fahren wieder los. Was soll's. Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen, und mit dem Erzählen fangen wir jetzt an.