Reisebericht

Tagesbericht vom 18.07.2004

Jetzt wissen wir es. Die russischen Generalstabskarten sind doch genauer respektive stimmen besser als die Hallwagkarte oder die digitale Weltkarte. Kurz nach unserer Abfahrt kommen wir zum Polizeiposten vor Ust Koksa. Der Polizist fragt wie lange wir in Ust Koksa bleiben wollen. Wir sagen ihm, dass wir nur durchfahren wollen. Er meint, dass dies unmöglich sei, da es nach Ust Koksa keine Strasse mehr gebe. Auf der russischen Karte habe ich dies bereits früher festgestellt. Aber auf unseren beiden andern Karten ist eine Strasse eingezeichnet. Wir beschliessen deshalb gar nicht erst nach Ust Koksa zu fahren und kehren um.
Am Morgen habe ich noch die Reiseroute über die Mongolei näher unter die Lupe genommen. Auf der Weltkarte und auf der Hallwagkarte ist wiederum eine Verbindungsstrasse nach Ulan Batar der Hauptstadt der Mongolei eingezeichnet. Ulan Batar liegt etwa 1750 Kilometer von unserem gegenwärtigen Standort entfernt. An der Verbindungsstrasse nach Ulan Batar liegt das von der UNESCO als World Heritage ausgezeichnete Uvs Nuur Basin. Das Uvs Nuur Basin umfasst über eine Million Hektaren völlig unberührte Natur. Ein Blick auf die russischen Generalstabskarten bestätigt das: es gibt auch keine Strassen dort, sondern höchstens einige Pisten. Die Ortschaften entlang der ‚Strasse' nach Ulan Batar bestehen aus einer Ansammlung von Häusern, das heisst, dass es unterwegs kaum Einkaufsmöglichkeiten gibt. Für die 1750 Kilometer lange Strecke mit etwa 1400 Kilometer Sand- oder Steppenpisten bräuchten wir rund 50 Stunden oder 7 Tage. Für diesen langen Weg haben wir aber zu wenig Verpflegung an Bord. Wir beschliessen deshalb, die alternative Route durch die Mongolei definitiv fallen zu lassen.
Auf dem Rückweg nach Barnaul haben wir Zeit die Fotos zu schiessen, die wir auf dem Hinweg nicht gemacht haben. Da wäre einmal das Dorf, welches über eine neue Brücke erschlossen wird.

Der Katun River eignet sich bestens für River Rafting. Er ist breit und hat einige Stromschnellen, die das River Rafting interessant machen. Von den vielen Schlauchbooten die hier den Fluss runter schiffen ein Beispiel.

Die Hauptstrasse führt auf einer Seite des Katun Rivers von Barnaul nach der Mongolei. Damit beide Seiten des Katun Rivers für Sportzwecke benutzt werden können. gibt es Brücken, die von einer Seite auf die andere führen.

Dies war unsere kleine Fotoserie. Wir fahren gegen Barnaul zu. Es ist bereits 17:00 Uhr. Wir suchen einen Campingplatz unterhalb von Gorno Altai, wo wir einkaufen waren. Nach mehreren Versuchen am Fluss Katun einen Rastplatz zu finden, fahren wir zur Position Nord 52° 17' 58.2“ und Ost 85° 51' 19.7“, wo es keine Bremsen, Fliegen und Mücken zu geben scheint. Wir nisten uns ein und kochen nach dem Apéro unser Nachtessen (Spaghetti al Salmone). „Was ist das für eine Staubwolke am Horizont?“ fragt plötzlich Liseli. „Das wird ein Auto sein, das über eine Naturstrasse fährt“, antworte ich. Aber es ist kein Auto, sondern eine Rinderherde.

Noch nie haben wir unseren Tisch, die Stühle und das Essen auf den Kochern so schnell in den Bauch des Sir James gezügelt, wie heute.

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