Reisebericht

Tagesbericht vom 12.08.2004

Nochmals duschen, nochmals die Haare waschen, das tut gut. Da wir den guten Service der Hotelwäscherei von unserer Hinreise her kennen, haben wir sogar das Leintuch unseres Bettes waschen lassen. Was für ein Luxus.
Ein angenehmer, frischer Wind weht. Das Wetter hat sich über Nacht geändert. Es ist nicht mehr warm und schwül. Ob das mit dem Tornado zu tun hat, der von Japan Richtung Kanada zieht?
Wir fahren auf den Markt um uns mit Proviant einzudecken. Wir sind immer wieder von Neuem fasziniert, wie schön die Lebensmittel in den Markthallen präsentiert werden: Früchte, Gemüse, aber auch getrocknete Früchte und Nüsse werden kunstvoll aufgeschichtet dargeboten. Und sogar bei der Hardware wird viel Wert auf Ordnung gelegt: So schauen die zum Verkauf angebotenen Wasserhahnen alle in eine Richtung.

Wir finden schönes Fleisch. Ein Stück ist bereits vom Knochen gelöst, was auf russischen Märkten eine Seltenheit ist. Als wir die Verkäuferin bitten, noch ein zweites Stück so zu präparieren, macht sie ein langes Gesicht – aber sie macht es. Und nun, nichts wie aus der Stadt.
In Birobidschan, der Stadt im jüdischen, autonomen Gebiet muss ich unbedingt die Ortseinfahrt und ein Geschäft fotografieren. Es mutet seltsam an, hier im fernen Osten auf zeitgenössische, hebräische Inschriften zu stossen.

Weiter geht die Fahrt, zunehmend auf Gravel Road. Da es seit längerer Zeit nicht mehr geregnet hat, wirbelt jedes uns kreuzende oder überholende Auto eine riesige Staubwolke auf. Um im Sandsturm nicht zu ersticken, stellen wir jeweils die Klimaanlage ab. Sobald die Luft wieder rein ist, nehmen wir die Aircondition wieder in Betrieb. Eine neue Beschäftigung.
Wieder einmal in einer ehemaligen Kiesgrube finden wir an Position Nord 49° 0' 53.3“ und Ost 131° 47' 47.1“ einen mückenfreien Platz. Super. Den gleichen Ort entdecken etwas später ein paar junge Leute. Deren laute Musik dürfen wir jetzt mithören.

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