Tagesbericht vom 03.10.2004
Und da sind wir nun: in Vilnius, dessen Altstadt von der UNESCO in die Liste des Welterbes aufgenommen ist. Da dürfen wir uns diese Stadt auch nicht entgehen lassen. Es ist Sonntag, ein idealer Tag für eine Stadtbesichtigung. Wir bummeln durch die Altstadt, fotografieren hier und da eine Kirche, ein altes Haus, eine schmale Gasse. Schön, wie alles erhalten oder wieder renoviert ist. Aber besonders eindrücklich ist es für mich nicht. Vielleicht habe ich auf unserer Reise auch schon zu viele solche historischen Stadtkerne gesehen.
Wir fühlen uns wieder ganz in Westeuropa: Die Fussgänger haben Vorrang vor den Autos, die Tankstellen gleichen nicht mehr einer Festung und zudem kann man tanken, bevor man bezahlt ... mit Kreditkarte selbstverständlich. Das erlaubt uns, den Tank vor dem Grenzübertritt mit günstigem Diesel vollzutanken. Für die restlichen Lats kaufen wir zwei Pfirsichsäfte. Da ich mich beim Geldzählen versehen habe, reicht unser Kleingeld nicht ganz für den Einkauf. Aber der nette Kassier in der Garage drückt ein Auge zu und erlässt uns den fehlenden Betrag.
Der Grenzübertritt nach Polen verläuft problemlos. Kein Wunder, schliesslich bewegen wir uns zwischen Ländern der europäischen Union.
In Polen präsentieren sich uns die Strassen nicht mehr ganz so einwandfrei wie in Lettland oder Litauen. Aber wir kommen doch zum Ziel: zum Campingplatz am See an Position Nord 53° 41' 17.5 und Ost 21° 33' 1.1“. Ein deutsches Camperehepaar hat sich auch hierhin verirrt. Wir unterhalten uns etwas, bevor wir uns nach ausgezeichnetem Rindsgeschnetzelten an einer Paprikarahmsauce à la Bobo zur Ruhe legen. Die Dusche fällt aus, da auf dem Campingplatz – wie auch gestern – zur Zeit kein warmes Wasser zur Verfügung steht. Den vollen Preis für das Parkieren von Sir James und die Benützung der Toilette dürfen wir selbstverständlich trotzdem bezahlen. So ist das halt in Europa, wo das Campieren auf freiem Feld verboten ist.