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Tagesbericht vom 06.12.2002

Samichlaus. Wir fahren nach Algeciras. Wir gehen schauen, ob Sir James den Weg nach Europa gefunden hat.
Zu dumm: Da stehen doch zwei Schweizer, von Panama kommend vor dem Büro der Maersk Sealand Espana SA und wollen ihr Auto. Heute ist doch Feiertag. Am Freitag arbeitet doch niemand in Algeciras! Wisst ihr denn das nicht. Also kommen wir am Montag wieder. Am Montag, nein da ist doch Feiertag in Algeciras. Da feiert jedermann die Fortsetzung vom Freitag. Dann kommen wir am Dienstag. Ja, am Dienstag sollte es funktionieren, meint der Sicherheitsbeamte an der Pforte. Er hat auch nachgefragt, am Dienstag sollten alle wieder arbeiten, in Algeciras.
Und was machen wir jetzt? Wir suchen ein nicht allzu teures Golfhotel. In Benalup gibt es einen Golfplatz, eröffnet im Jahre 2001. Mal schauen, ob dies etwas für uns ist. Neben Benalup gibt es eine Stadt mit dem Namen ‚Vejer de la Frontera'. In ‚Vejer de la Frontera' soll es gemäss ‚Guide Michelin' sogar ein empfehlenswertes Restaurant und ein ebensolches Hotel geben. Wir fahren dorthin.

‚Vejer de la Frontera' ist eine Stadt, welche, wie Regensberg, auf einem Felsen zwischen Algeciras und Cadiz gebaut ist. In den engen Strassen suchen wir Hotels und Restaurants. Wir finden alles. Hier könnten wir also übernachten und uns gediegen verpflegen. Wir fahren weiter zum Golfplatz ‚Hotel y Campo de Golf Benalup'.
Wir finden ihn sogar. Im Landesinnern. Der Golfplatz steht, das Hotel noch nicht. Es soll 2005 eröffnet werden. Gut, dass wir bereits wissen, wo wir übernachten können. Wir buchen eine Greenfee für den morgigen Tag. Greenfee? Morgen? Alles ausgebucht, lautet die Antwort. Wir haben Feiertag und nach dem Feiertag ist immer alles ausgebucht! Spanische Logik denken wir uns und bleiben hart. Siehe da, um 09:00 Uhr sind noch zwei Plätze frei, da spielen die Hammers aus Deutschland. Wir buchen die Zeit 09:00 Uhr für ein Hammergolf.
Nein, jetzt nach ‚Vejer de la Frontera' zurückfahren und morgen um 09:00 Uhr bereits wieder auf dem Golfplatz stehen, das scheint uns zu anstrengend. Wir fragen nach einem Hotel in der Nähe. Ja, das gibt es, im nahen Nest ‚Benalup'. Doch die Linie ist besetzt und so warten wir. Ein angenehmes Warten bei Bier und Tonica. Gratis, denn die Greenfee ist inklusive, inklusive Lunch und Apéro, versteht sich. Da haben wir nochmals Glück gehabt. Nach einer Viertelstunde kommt der Bescheid vom Klubsekretariat. Sie (die Klubsekretärin) konnte das letzte Hotelzimmer im ‚Cortijo de los Grullos' buchen.
Und jetzt sind wir im ‚ Cortijo de los Grullos' und warten, bis es Abend wird. Denn die Klubsekretärin muss einen weiteren Freund haben, in der ‚La Fabrica de la Luz' im gleichnamigen Dorf ‚Benalup'. Dort soll es feines, italienisches Food geben. Also warten wir im Hotel bis es dunkel wird – es ist erst 17:46 Uhr. Schade, dass die Spanier erst nach acht Uhr etwas dem Magen zuführen. Aber am Fernsehen können wir uns auf spanisch befruchten lassen, denn der Vorteil eines Dorfhotels ist, dass es viele lokale Sender führt und keine ausländischen! Da in der Welt aber so viel interessantes passiert – zum Beispiel das Suchen nach Massenvernichtungswaffen in den Büschen von Irak – verpassen wir wahrscheinlich auch nicht viel.
Zurück von den ‚Fabricias de Luz' verfrieren wir fast. Das kam so. In der Bar neben der ‚Fabricias de Luz' mussten wir zuerst ein paar Apéros nehmen, da das Restaurant erst gegen 20:00 Uhr aufmacht. Punkt 20:05 betreten wir dann das Restaurant. Wir werden darauf hingewiesen, dass das Restaurant zwar um 20:00 Uhr öffnet, die Küche jedoch erst um 20:30 Uhr ihren Betrieb aufnimmt. Auch das kann uns nicht mehr erschüttern. Wir bestellen eine Flasche ‚Wein des Hauses'. Diese wird wohl reichen, bis die Küche aufmacht. Ah, wir sind wieder einmal die einzigen Gäste, aber diesmal wohlbewusst, dass noch weitere Einheimische kommen werden. Pizza, Esphagetti, Lasagne und Crema de la Casa heisst die kulinarische Reise. Die scheint uns gut zu bekommen, wenn doch nur nicht diese Kälte wäre! Rasch fahren wir nach der Erledigung der Geschäfte (essen) zum Hotel zurück und legen uns voll angezogen ins Bett. Brrrhhh, wie das wohl in der Schweiz herauskommt? Sollen wir wirklich nordwärts fahren?

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