Reisebericht

Tagesbericht vom 16.09.2014

Die E-Mail, welche unsere Abfahrt ankündigt, ist an Familie, Freunde, Bekannte und Interessierte versandt. Morgen Nachmittag werden wir nach Montevideo abfliegen. Noch muss dies und das erledigt werden: Verabschiedung, vielmehr „auf Wiedersehen“, von meiner Mutter, Haus in Tiefschlaf versetzen, Kleider und andere Textilien mottensicher machen. Letzteres haben wir aus Versäumnissen vor vergangenen Reisen gelernt. Schliesslich wollen wir uns nach unserer Rückkehr nicht ganz neu einkleiden müssen. - Wir sind gut im Zeitplan. Sogar Dödel, unser kleiner Stadtflitzer, hat Unterschlupf bei Freunden in einer Garage gefunden. Bekannte, Nachbarn und Freunde sind mit allen möglichen Kontaktadressen und „Ämtlis“ versorgt. Ich bin sicher: wir haben an alles gedacht und sind gut vorbereitet.

Denkste, von wegen: Um 17.00 Uhr fängt der Spuk an: das Haus scheint zu explodieren: es zischt und flackert, Lampen geben einen leisen Knall. Ergebnis: der automatische Rasenmäher, der Whirpool, das bereits an eine Autobatterie angeschlossene Ladegerät und der Audioverstärker geben ihren Geist endgültig auf. Andere Geräte, wie Kühlschränke, Waschmaschine und Tumbler, Beamer und Fernseher sind noch intakt. Der kurz vor Feierabend hinzugerufene Elektriker – zum Glücke wohnen wir in einem Dorf, wo man sich noch kennt – findet schnell die Ursache. Der Nulleiter im Stromverteilerkasten vor dem Haus ist durchgebrannt. Das gab eine Überspannung. Vor allem Geräte mit einer Steuerung konnten diese nicht absorbieren. Allen unerklärlich ist, warum dies erneut geschah, hatten wir doch einen gleichen Zwischenfall bereits vor drei Jahren. Schon damals mussten wir diverse Gerate neu kaufen ... Das gibt es doch nicht. Wie kann das sein? Der sofort informierte Stromlieferant sagt, dies sei nicht seine Schuld. Der Elektriker gibt an, das nun defekte Teil sei richtig angeschlossen gewesen und wir selbst hätten auch keinen Fehler gemacht ... Der Elektriker macht für uns Überstunden und tauscht das kaputte Teil aus. Ich organisiere die Reparatur des Automover (Rasenmähers) und des Pools. Beide Geräte müssen unbedingt ihre Aufgaben während unserer Abwesenheit erfüllen. Gerne hätte ich die Organisation dieser Reparaturen an unsere Hausnachbarn oder unseren Freund delegiert. Dafür hat man schliesslich hilfsbereite Nachbarn und verlässliche Freunde. Aber: die Nachbarn sind in den Ferien, und der Freund geht am Freitag in die Ferien ... Sie müssen sich also noch nicht bewähren!
Nun muss ich doch noch eine Nachtschicht einlegen. Um 03.00 Uhr in der Früh sinke ich erledigt ins Bett. Sogar meine Hose habe ich noch gekürzt, allerdings, aus Versehen, mit Zierstichen!

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