Tagesbericht vom 14.10.2014
Für die Leser mag die Lektüre unseres Tagebuches manchmal mühsam sein. Wir schreiben aber vor allem für uns und lassen die Daheimgebliebenen an unseren Eindrücken und Erlebnissen teilhaben. Das Schreiben hilft uns bei der Verarbeitung des Erlebten, sei es Positives und Schönes oder weniger Angenehmes. Immer wieder gibt es Probleme, welche mit Ruhe angegangen werden müssen. Im Nachhinein stellt sich dann Vieles zum Glück als lösbar dar. Hier ein Beispiel: Ab 16.00 Uhr stellt sich bei mir oft eine innere Unruhe ein, wenn es gilt, einen geeigneten Schlafplatz zu finden. Klar, wir könnten jede Nacht in einem Hotel übernachten. Aber das Finden eines geeigneten Hotels in einer total unbekannten Gegend, ist auch nicht einfach. Überdies gehört gerade das Wohnen in unserem Bus zu der Art unserer Reise. Heute sind wir problemlos fündig geworden (Was ich aber um 16.00 Uhr noch nicht wissen konnte.) Der Campingbesitzer vom Platz von gestern hat uns ein paar Orte aufgeschrieben, in denen es gute Plätze geben soll. Einer davon befindet sich hier in Garopaba. Der Platz wird für den erwarteten frühsommerlichen Ansturm zurecht gemacht. Eine der WC Anlagen ist offen und sauber. Das genügt uns.
Und wenn wir gerade bei den Problemen sind. Bobos Schmieren der seitlichen Schiebetür heute morgen hat nichts genützt. Sie lässt sich von innen nicht mehr öffnen. Toll! Wahrscheinlich müssen wir uns daran gewöhnen.
Unterwegs heisst ein Ort 'Xangri-La'. Der Strand, ja der ganze Ort, schläft noch. Nein, nicht weil wir so früh dran wären. In Brasilien hat der Frühling erst begonnen. Da gibt es noch kein Strandleben. Und auch die Stadt ist noch nicht aus dem Winterschlaf erwacht. Kein Wunder, bei diesem grauen Wetter.
Auf der holperigen Strandstrasse verpassen wir nichts. Ab 'Torres' darf Limpi auf die Autobahn. Wir betanken ihn mit Benzin, „Gasolina Comum“ wie es hier genannte wird. Allen Aussagen in diversen europäischen Internetforen zum Trotz, verträgt Limpi das Brasilianische Benzin gut. Er stottert nicht. Allerdings fahren wir zur Zeit noch mit einem Gemisch aus uruguayischem/brasilianischem Benzin.
Die Gegend ist unspektakulär: weite Ebenen, teilweise sumpfartig, ab und zu Tierweiden und Reisfelder, dann wieder ein paar bewaldete Hügel. Bei 'Laguna' wird über die Lagune eine neue Brücke gebaut. Wer weiss, vielleicht gibt die Foto, die ich aus dem fahrenden Auto mache, etwas her.
Brasilien ist in diesem Abschnitt dichter besiedelt als wir es uns von Uruguay her gewohnt sind. Auch beobachten wir bedeutend mehr gewerbliche und industrielle Betriebe. (Hätte ich in der Schule vom Deutschunterricht mehr profitiert, würde die Schilderung bestimmt blumiger ausfallen. Sorry)
Während ich schreibe, erkundet Bobo, ausgerüstet mit dem Fotoapparat, den Strand.
Wir sind heute Abend an der Position S 28° 1' 11.9" W 48° 37' 26.4". Schnarch...