Tagesbericht vom 13.11.2014
Wir verabschieden uns von Melanie und Werner. Ursprünglich aus Zürich sind die beiden seit einigen Jahren auf dem Amerikanischen Kontinent (Nord und Süd) unterwegs. Ihr fahrbarer Untersatz, ein alter Defender samt Wohnaufbau, ist von den vielen Kilometern gezeichnet. Er muss immer mal wieder repariert werden. So auch hier in Foz do Ignazu. Die Kupplung ist dran.
Unsere Fahrt südwärts ist unspektakulär. Und wenn es nichts zu berichten gibt, dann schreibe ich auch nichts davon.
Bereits um 16.00 Uhr treffen wir beim Camping Balneario Araucria, bei Cisto Rei an der BR 163 ein. S 25° 36' 27.3" W 053° 47' 23.1"
Fast übersehen wir die braune Hinweistafel „Balneario“ am Strassenrand. Zum Glück fahren wir nicht vorbei. Denn für ein Mal liegt unser Übernachtungsplatz an einem einsamen, idyllischen Ort mit Flussanstoss. Der Besitzer dieser „Campingstelle“ spricht portugiesisches Deutsch. Das bedeutet, dass ich etwa jedes zwanzigste Wort mit Mühe verstehe ... Der vorbeiströmende Iguazu hat beim letzten Hochwasser fast alle Einrichtungen weggeschwemmt. Nun muss alles wieder hergestellt werden.
Es ist noch früh. So finde ich vor dem Nachtessen genügend Zeit, mich meiner Haarpracht zu widmen. Mit der professionellen Unterstützung von Bobo, kürze ich meine Haare um einige Zentimeter. Nach drei Monaten ohne Coiffeurbesuch scheint mir dies nötig zu sein.
„Grüezi mitenand“: spricht uns ein Mann an, der auf dem Motorrad mit dem Besitzer des Platzes zu uns kommt. Wir sind sehr erstaunt, auf Schweizerdeutsch angesprochen zu werden. Wie sich herausstellt, hat der junge Mann, ein Verwandter vom Besitzer, während ein paar Jahren auf einem Bauernhof in der Schweiz gearbeitet und wendet nun das in der Schweiz gelernte hier in Brasilien an. Er ist sichtlich stolz, sich mit uns in unserer Sprache unterhalten zu können.