Reisebericht

Tagesbericht vom 09.12.2014

Was ein Perpetuum mobile ist? Hier eine der möglichen Erklärungen: Ich entstaube Limpi am Vorabend mit dem Wasser aus dem nahen Fluss und am darauffolgenden Abend (jetzt) ist er noch „sandiger“ als gestern! Eine solche Reise ist wahrlich nichts für pingelige Hausfrauen! Und nur nebenbei angefügt: entsprechend verstaubt sind auch wir selbst!
Auch Bobos Geduld wird strapaziert. Auch er muss, wie ich gestern, etliche Kilometer durch Vulkangestein auf der nicht geteerten RN 40 dahinrattern.

Wir erreichen eine neue Provinz namens „Neuquen“. Interessant an dieser Gegend ist bis jetzt nur der Name der Provinz: Er heisst von vorne und von hinten gelesen gleich. Die Gegend ist zwar abwechslungsreich und dennoch unspektakulär. Langsam sind wir diese mit Büschen bewachsenen, sanddurchzogenen Steinhügel gewohnt. Dort, wo sich sattes Grün, erzeugt von Bäumen zeigt, dort gibt es auch eine Estancia oder eine kleine Siedlung.

Der hintere Benzintank von Limpi ist leer. Zur Sicherheit wollen wir tanken, denn viele Tankstellen gibt es an der von uns in diesen Tagen befahrenen Strecke nicht.
Vergeblich versuchen wir in Buta Ranquil gegen Bezahlung mit der Kreditkarte zu tanken. Benzin gibt es nur gegen Bargeld. Da wir nicht mehr allzu viele Pesos haben, versuchen wir am Bancomat solche zu beziehen. Ich stehe 45 Minuten in der wartenden Schlange vor der Bank (die Bank selbst hat nur von 08.00 bis 13.00 Uhr geöffnet – und jetzt ist es bereits 14.00 Uhr). Und dann dies: Welchen Betrag ich auch beziehen will, immer wird angezeigt, der gewünschte Betrag sei zu hoch. Anscheinend werden von diesem Automaten keine ausländischen Kreditkarten akzeptiert. Unverrichteter Dinge fahren wir weiter. In Chos Malal starten wir einen weiteren Versuch: Limpi bekommt zwar Benzin auf Kredit, wir aber kein Geld vom Automaten. Das ist aber nicht weiter schlimm. Hauptsache, Limpi ist vollgetankt.
Dank russischer, digitaler, Karte finden wir ein Stück der „alten“ RN 40. Abseits des Pfades, in einem ausgetrockneten Flussbett, schlagen wir unser Zelt auf. Ganz so idyllisch wie gestern ist es nicht ... dafür sehr windig.
S 37° 45' 05.1" W 070° 04' 46.8"

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