Tagesbericht vom 20.02.2015
Der Herbst ist nahe. Am Morgen ist es grau und kühl. 12° Celsius misst das Thermometer. Nach einer warmen Dusche starten wir in Richtung Argentinien. Bis zur Grenze sind es etwa hundert Kilometer. Die ersten paar Kilometer schaffen wir relativ flüssig. Der Weg führt am fast sieben tausend Meter hohen Cerro Aconcagua vorbei.
Es ist zwölf Uhr Lokalzeit. Zirka fünfzehn Kilometer vor dem Tunnel Christo Redentor treffen wir auf eine Kolonne stehender Autos. Und da stehen wir nun. Es ist bereits ein Uhr. Es beginnt zu regnen. Solange es nicht schneit ist ja alles gut.
Und wir stehen und stehen und wenn wir nicht gefahren sind, dann stehen wir noch heute an Position S 32° 54' 09.2" W 070° 16' 18.0". Kommt ihr, liebe Leser uns besuchen?
Wir stehen immer noch. Der Pass nach Mendoza ist geschlossen. Schneesturm, sagen sie. Wir kehren um und fahren nach Los Andes zurück. Dort haben wir heute morgen einen Jumbo Supermarkt gesehen. Wir kaufen für das Nacht- und Morgenessen ein. Jetzt sind wir wieder auf dem gleichen Campingplatz, wie heute Morgen. Die Campingplatzvermieterin meint, dass wir morgen zuerst bei Ihr vorbeischauen sollen. Sie hat heute morgen die Nachrichten vom geschlossenen Pass am Radio gehört. Falls das morgen auch so sei, müssten wir gar nicht erst starten.
Im Jumbo von Los Andes haben wir Internetverbindung. Unser Schweizer Reiseagent möchte dringend wissen, welches Containerschiff wir für den Rücktransport von Limpi buchen wollen. Also zuerst müssen wir wissen, wann wir in Montevideo sind. Bei der gegenwärtigen Wetterlage ist das gar nicht so einfach zu beantworten. Vor dem Jumbo fragt Liseli einen Strassenbaufachmann über den Zustand des Passes. Jetzt sei er offen, meint er. Das geschieht um 15:44 Uhr. Ein bisschen spät, um noch nach Mendoza zu fahren.