Tagesbericht vom 25.07.2002
Aufwachen, meint der Wecker. Es ist früh am morgen und um 10:15 Uhr müssen wir in der Garage ‚Toyota of Seattle' sein, denn um diese Zeit sollen die Ersatzteile aus der Schweiz dort eintreffen. Wir haben aber noch 100 Meilen zu fahren. Es ist bereits 08:00 Uhr als wir in Fahrt kommen. Olympia und Tacoma heissen die schönen Orte an der Interstate 5 an welchen wir vorbeifahren. Und dann kommt er. Der Stau. Wir stehen. Das gibt uns genügend Zeit, die optimale Strecke bis zur Garage zu bestimmen. Am Exit 66 müssen wir die Interstate verlassen. Die Einbahnstrasse nach rechts, zwei mal nach links, gerade aus, dann sollte wir auf der rechten Seite auf ‚Toyota of Seattle' stossen. Liseli ruft die Toyota Garage an und meldet unseren Besuch und die Sendung aus der Schweiz an, nicht dass diese zu guter letzt noch zurückgeschickt wird.
Und schon sind wir am Exit 66 vorbei. Wir nehmen den Exit 68. Wir machen die erste Bekanntschaft mit Autobahnen, die am morgen auf beiden Fahrbahnen in die Stadt führen und am Abend in der entgegengesetzten Richtung. Die auf der Strasse aufgemalten Pfeile und die betonierten Ein- und Ausfahrten können bei dieser Übung leider nicht mithalten! Was in einer Stadt, die man vorher noch nie besucht hat, ein bisschen verwirrend ist. Aber wir schaffen es. Punkt 10:15 stehen wir in der Garage. Der von Liseli telefonisch avisierte Mann von der Serviceannahme steht bereit und nimmt unser Anliegen auf. Und was bringt da ein weiterer Angestellter der Toyota Garage? Ein Paket. Aus der Schweiz. Enthaltend Stossdämpfer, Luft- und Ölfilter. Es ist schon fantastisch, wie das heutzutage funktioniert. Die einen stehen um 08:00 Uhr noch 100 Meilen vor einer Toyota Garage in Seattle und fahren dank Satellitennavigation direkt zur Garage. Das Paket wurde vor ein paar Tagen in der Schweiz aufgegeben, mit dem Versprechen um 10:15 Uhr an derselben Stelle in Seattle einzutreffen. Und es klappt: beide sind um 10:15 Uhr an Ort und Stelle.
Wir erhalten eine Servicezeit für den folgenden Tag um 07:00 Uhr. Da alles so easy abgelaufen ist, haben wir jetzt viel Zeit.
Neben der Toyota Garage ist eine öffentliche Library: Internet ist angesagt. Wir erfahren jedoch nicht viel Neues. Einen guten Kaffe haben wir auch schon lange nicht mehr gehabt: im Starbucks finden wir das Gesuchte. Etwas zu Essen brauchen wir auch noch: endlich dürfen wir wieder einmal ausgiebig durch die Läden streichen. Jetzt brauchen wir nur nach einen Campingplatz. 30 Meilen ausserhalb von Seattle finden wir auch das: Snoqualmie River Campground in Fall City, Position Nord 47° 33' 58.44“ und West 121° 52' 24.07“.
Und was machen wir jetzt. Wir haben immer noch viel Zeit. Fahnen!? Irgendwo in Sir James hat es doch zwei Fahnenstangen und vier Schweizer Fahnen. Demnächst ist doch der erste August. Die Fahnen finden wir. Aber wo sind die Fahnenstangen. Aber Liseli: Fahnenstangen gehören doch nicht in den Behälter mit den Büchsen! Was sollen Fahnenstangen bei den Bohnen und Ravioli machen?
So, und jetzt hat Sir James zwei Schweizer Fahnen an der Frontstossstange montiert. Er sieht aus wie ein Diplomaten Fahrzeug! Kitschig? Nein, schööön! Wenn die Amerikaner für den 4. Juli ihre Fahrzeuge mit amerikanischen Flaggen geschmückt haben, dürfen wir das für den ersten August auch tun. Denn die einzigen Benachteiligten sind wir. Bald brauchen wir ein Guckloch an Pneu und Fahnen vorbei, um die Strasse zu sehen auf der wir fahren.