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Tagesbericht vom 21.09.2002

Gut hat die Public Library von Pawcatuck / Westerly bereits um 09:00 Uhr offen, so dass wir den Reisebericht unserem Webmaster senden können. Die letzte Woche fanden wir keine Möglichkeit den Wochenbericht rechtzeitig zu verschicken.
Liseli nimmt die Interstate 95 West, um schnell nach Pennsylvania zu kommen. Die Reise führt an ‚New London', einem kleinen Nest in Connecticut vorbei. Die Amistad, das Sklavenschiff aus Ghana soll von der Küstenwache aufgegriffen und am 2. Juli 1839 nach ‚New London' gebracht worden sein. ‚Cape Coast', die englische Festung in Ghana und Ausgangspunkt für den Sklavenhandel war ein Reiseziel, als wir durch Afrika reisten. Den Film ‚Amistad' auf DVD haben wir in Südafrika gekauft und mit den Mitteln an Bord von Sir James angesehen. Ein beeindruckender und empfehlenswerter Film über die Geschichte jener Zeit.
A propos Sir James: er feiert wieder einmal einen Geburtstag, den 65-igsten. Aber er darf noch nicht in die Pension. Die Submarines von gestern Abend haben bereits 340'000 Meilen mit ihren Landcruisern gemacht.
Universitäten gibt es auf unser gegenwärtigen Strecke genug. Diese Gegend muss gebildet sein. In ‚New Haven' fahren wir an der ‚Yale University' vorbei, doch wir verzichten darauf die Schulbank zu drücken. Obwohl wir spüren, dass in der nächsten Zeit etwas geschehen muss, denn die Amerikaner scheinen an diesem Samstag Morgen alle auf der Strasse zu sein. Irgendetwas muss entwickelt werden, so dass der Mensch bereits mit Rädern an den Extremitäten und mit einem umweltfreundlichen Motor in der Brust auf die Welt kommt.
Sir James schlängelt sich die 5th Avenue und den Broadway hinunter. Auf der Höhe des ‚Central Park' ist die fünfte Strasse wegen einem Fest geschlossen. Wir nehmen deshalb die ‚Park Avenue' und stellen fest, dass es die UBS in New York immer noch gibt. Dann suchen wir wieder einmal den ‚Holland Tunnel'. Wir finden ihn, aber ein ‚New York Police Man' stoppt Sir James. Er meint es sei illegal mit einer Schweizer Nummer in Amerika zu fahren. Er muss aus Delhi, Indien stammen. Das haben wir dort doch auch schon mal gehört. Aber ganz sicher scheint er seiner Sache nicht zu sein und lässt uns durch den Tunnel hindurch. Auf sechs bis sieben Spuren geht es jetzt auf der Interstate 95 weiter in den Süden nach Philadelphia.

Wir haben es nach dem unendlichen Durchqueren von Kanada geschafft: wir sitzen in der Studentenbude von Pascal an der Chestnutstreet in Philadelphia. Lange ist es her, seit ihn Liseli im letzten Dezember in Zürich getroffen hat. Sie meint, er sei gewachsen, was natürlich nicht stimmt. Sogar die Kreditkarte für mich hat er. Diesmal hat die Zustellung geklappt. Zugleich bekomme ich eine Aufstellung der vom Fälscher getätigten Ausgaben: für über 10'000 CHF hat er in Südafrika innerhalb von fünf Tagen im August auf ‚meine Kosten' konsumiert! Da ich aber die Kreditkarte immer bei mir hatte und nachweisen kann, dass ich im August gar nicht in Südafrika war, wird mir von diesen Ausgaben kein Rappen belastet. Da hab' ich nochmals Glück gehabt!
Wir gehen mit Pascal und zwei Freunden (ein mal weiblich, ein mal männlich) auswärts essen und erzählen von unseren Eindrücken und Erlebnissen. Weil es in Philadelphia natürlich keinen Campingplatz gibt, schlafen wir im Best Western Hotel. Seit dem 18. Juli, das heisst seit über zwei Monaten gehen wir das erste Mal wieder in ein Restaurant, übernachten das erste Mal wieder in einem Hotel. Ob man es uns wohl anmerkt? Sind wir noch salonfähig. Liseli hat zur Feier des Tages ihre besten Kleider angezogen: schwarze Hose, schwarzes T-Shirt und sogar die Wimperntusche und ihr Parfum benutzt!

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