Tagesbericht vom 07.02.2002
Wir erwachen wieder mit den ersten Sonnenstrahlen. Es ist 7 Uhr und es fröstelt uns. Das Aussenthermometer zeigt so früh am Morgen nur gerade 7° C an. Heute soll die Reise weitergehen über die Grenze nach Burkina Faso. Wir wählen nicht die kürzeste Strecke, sondern diejenige, welche gemäss der Michelin-Karte teilweise auch landschaftlich besonders reizvoll sein soll. Die Strasse ist weiterhin sehr gut. Auf unserer Fahrt beobachten wir, wie der Menschenstrom in eine Richtung kontinuierlich zunimmt. Und siehe da, im nächsten Dorf ist heute Markttag. Es ist fast unglaublich, wie viele Leute sich hier für den Markt einfinden.
In Sikasso wollen wir - wie dies im Reiseführer beschrieben wird - beim Zoll unser Carnet de Passage abstempeln lassen. Doch irgend ein hoher Beamter weist uns darauf hin, dass es vor der Grenze zu Burkina Faso noch einen Zoll gibt. Auch eine Polizeistation gebe es dort. Bald hört die geteerte Strasse auf. Wir fahren zwar auf der alten Piste, aber entlang der bereits im Bau befindlichen neuen Strasse. Zu diesem Zweck ist aus dem Busch bereits eine riesige Schneise gerodet worden.
An der Position Nord 11° 12' 32,5“ und West 5° 27' 0,4“ führt ein Weg zu den Wasserfällen von Karako. Diese lassen wir uns selbstverständlich nicht entgehen. Wasserfälle ist ein bisschen hoch gegriffen. Eher handelt es sich um etwas grössere Stromschnellen. Aber der Abstecher von 100 Metern von der Strasse lohnt sich ohnehin. Einige Kilometer weiter, bei Heremakono befindet sich der Malische Grenzposten (Nord 11° 7' 17“ und West 5° 21' 40,3“). Der Polizeibeamte gibt uns ohne weiteres den Ausreisestempel. Dass der Einreisestempel fehlt, stört ihn nicht. Wir sind erleichtert. Es ist 14:11 Uhr und den ersten von 4 Posten haben wir bereits hinter uns. Der Malische Zoll ist genau an der Grenze ein paar Kilometer weiter. Auch der Zollbeamte ist sehr entgegenkommend, stempelt das Carnet de Passage ab und füllt beide Scheine (Import und Export) aus, da der Zollposten in Kenieba bei der Einreise nur die Hälfte der Arbeit getan hat. Weiter geht es ein paar Kilometer zum Zoll von Burkina Faso. Oh je, ein ganzer Bus wartet auf die Abfertigung. Ein Zöllner mit Maschinengewehr, dafür ohne Uniform, sieht uns vor dem Posten stehen. Er hat Erbarmen mit uns und erledigt die lästige Stempelarbeit für das Carnet de Passage in kürzester Zeit. Wir dürfen weiterfahren zum Polizeiposten von Burkina Faso. Auch dieser Beamte ist sehr freundlich und stempelt ohne lange Fragerei unsere Pässe nachdem er die Personalien in sein Buch eingetragen hat. Es ist 14:36, nach 25 Minuten haben wir die Grenze passiert sind mit 6 Stempel beschenkt worden und haben dafür nichts geleistet, kein „Cadeau“, kein „Bakschisch“, nichts (und was steht da alles in unserem Reiseführer...).
Von der Grenze zu Burkina Faso geht es wieder über Teerstrassen nach ... Bobo! Der Bobo geht nach Bobo-Dioulasso! Und wo schlafen wir in Bobo-Dioulasso? Nätürlich im Busch (im Sir James). Denn Bobo hat für Bobo kein Zimmer! Ja, so ist es. Traurig aber wahr. Chrrr.. zieh... büh.... (Nord 11° 9' 1,5“ und West 4° 22' 18“).