Tagesbericht vom 13.03.2002
James bekommt neue Schuhe. Der Multiflickpneu wird ersetzt. Der auch Multi aber mit weniger Flick wird nochmals geflickt, damit er auch zum Multiflickpneu wird. Die Hotelrechnung ist bezahlt, von BudgeCar bekommen wir einen Fax mit der Abrechnung, die Faktura von P&O Nedloyds erhalten wir ebenfalls. Jetzt kann eigentlich nichts mehr schief gehen. Endlich sind wir wieder mit unserem Sir James unterwegs. Wir fahren nordwärts. Wir wollen auf den Campingplatz, „Dolphin Holiday Resort“ nach Ballito, ca. 48 km ausserhalb von Durban, damit wir Sir James für die Weiterreise wieder herrichten können. Die Adresse haben wir dank einem der neu gekauften Bücher: „Guide to Caravan Parks in South Africa“. Zuerst machen wir noch einen Abstecher ins „Gateway“ Was das ist? Eigentlich ist es ein riesiges Shoppingcenter, wir haben aber eher das Gefühl, dass es ein überdachter Stadtteil ist. Hier gibt es nun wirklich alles zu kaufen und jegliche Art der Unterhaltung. Alles neu und supermodern. Zwar gilt die Apartheid als abgeschafft, aber gelebt wird sie immer noch. In diesem Center, wie zuvor auch im „Pavillon“, treffen wir fast nur „Weisse“ oder dann Asiaten, „Schwarze“ sieht man kaum. Dafür verkehren in der Stadt Durban fast nur „Schwarze“. Die Stadt scheint langsam zu Verslummen, die „Weissen“ hingegen ziehen sich in ein Luxus-Ghetto in die Vororte zurück. Uns gefällt das eigentlich nicht. Schade um Südafrika, es könnte hier so schön sein.
Kurz bevor wir in Ballito ankommen, telefonieren wir in auf das Indische Konsulat wegen unseren Visas. Sie seien abholbereit, allerdings sei das Office nur bis 16.00 Uhr offen. Sir James reagiert sofort und wendet. Wir fahren wieder nach Durban, holen unsere Pässe mit einem multiple Entry Visum für Indien, gültig bis 13. September 2002. Das klappt ja bestens. Um 16:10 Uhr kommen wir auf dem Campingplatz an. Ein richtiger Campingplatz, ziemlich nobel, finden wir. Auf so einem Platz waren Bobo und ich noch nie. Es gibt nur Wohnwagen, und alle haben ein mehr oder weniger grosses Vorzelt meist mit Eisschrank und Fernseher. Da kommen wir uns mit Sir James schon ziemlich bescheiden vor. Uns ist es aber lieber so. Zudem gibt es saubere Toiletten mit WC-Papier, Waschgelegenheiten (für Mensch, Geschirr und Wäsche je separat). Wir erhalten Platz 24, ein Grundstück von ca. 8m x 13m, also über 100 m2, sicher gross genug für uns, Sir James und unsere Kisten, die umgepackt werden wollen. Ich mache mich gleich an die Arbeit. Denn auch Bobo ist schon wieder sehr beschäftigt. Er kocht Spaghetti (endlich!) und kümmert sich um die Wasserversorgung. Neben unserem Stellplatz sind 2 Wasseranschlüsse. Eine solche Gelegenheit kann sich Bobo nicht entgehen lassen. Die bereits von Anfang an eingebaute Wasserpumpe zwischen den beiden Wassertanks ist durchgebrannt (wahrscheinlich haben wir einmal versehentlich den Pumpenschalter eingestellt gehabt). Nun folgen die technischen Details von Bobo, denn ich verstehe nichts davon, sollte ich?:
Zum Glück haben wir eine neue Pumpe gekauft. Schnell wird sie installiert. Die neue Schaltung versorgt nun den Warm- und Kaltwassertank mit der gleichen Pumpe. Jetzt ist das ‚Wasser' – nach mehr als 2 Monaten – vollständig installiert. Da es auf diesem Platz einen guten Wasseranschluss hat, spüle ich alle Tanks mehrmals durch, so dass sie ‚keimfrei' sein sollten.
Um uns herum schlafen schon alle längst. Der Nachbar links schnarcht wie wir es von unseren Flusspferden her gewöhnt sind, stört somit nicht weiter...