Reisebericht

Tagesbericht vom 22.04.2002

Auf dem Campingplatz treffen wir einen Deutschen mit zwei Kindern. Er kommt aus Plumtree in Zimbabwe. Seine Frau, eine Schwarze, führt dort einen ‚Spar'-Laden mit Restaurant. Er ist in Botswana, um Mais einzukaufen. Die Versorgungslage werde zwar zunehmend schwieriger (darum kauft er jetzt in Botswana ein), aber es sei alles ruhig und man nehme die Situation gelassen. Wir beschliessen deshalb die zimbabwerischen UNESCO-Orte des Welterbes im Land von Robert Mugabe zu besuchen. Wir verbrauchen noch die letzten paar Pula im Spar von Francistown und tanken Sir James auf, so dass er für die nächsten 1400 km wieder zu trinken hat. Dann fahren wir Richtung Westen zur Zimbabwerischen Grenze. Bis dorthin sind es nur ca. 100 Kilometer.
Nach den menschenleeren Gegenden von Botswana, sind wir überrascht über die grossen Menschenansammlungen im Lande ‚Mugabes'. Wir fühlen uns fast wieder in Westafrika. Mit viel Musik, Lachen und Scherzen scheint hier der Tag vorbei zu gehen. In Plumtree gehen wir natürlich im ‚Spar' Fleisch und Bier einkaufen, nachdem wir auf der Bank Zimbabwerische Dollars bezogen haben.
In Bulawayo angekommen, suchen wir die Khami-Ruinen auf, die in der UNESCO- Liste des Welterbes aufgenommen sind. Die Strassen sind nun leer, kaum eine Seele ist auszumachen, riesige Schlaglöcher im Teer, dann überhaupt keinen Strassenbelag mehr. Zum siebten Mal möchten wir umkehren; aber da kommt endlich die Khami-Ruine (der russischen Karte und dem GPS-System sei Dank). Aus dem Wärterhäuschen winkt uns ein Mann Er scheint froh zu sein, dass endlich Besucher eintreffen. Im Gästebuch tragen wir uns als zweite Einheit am heutigen Tag ein. Leider darf uns der Mann nicht durch die Ruinen führen, er muss, da er heute ausnahmsweise allein ist, das Museum hüten. Der Rundgang durch die Ruinen ist zwar interessant. Wenn man aber bedenkt, dass diese ganze Fundstätte lediglich ca. 200 Jahre alt ist, dann ist das Ganze wenig beeindruckend.
Bulawayo selbst ist eine wirklich grosse Industriestadt westlichen Stils. Im riesigen Stadtpark befindet sich der offizielle Campingplatz der Stadt und da stehen wir, an. Position Süd 20° 9' 27.3“ Ost 28° 35' 37.1“. Kaum angehalten kommt eine ‚Weisse' auf uns zu und fängt mit uns an zu schwatzen. Sie selbst kommt ursprünglich aus Südafrika, lebt nun aber schon seit über 40 Jahren in Zimbabwe ... (ich werde nun als Handlanger(in) zum Spaghetti kochen gebraucht, und werde daher später fortfahren).
Es kommt zu keinem ‚später', ich bin zu müde – wir gehen jetzt schlafen. Morgen ist mein Fahrtag und dann kann Bobo gut weiterschreiben.

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