Reisebericht

Tagesbericht vom 12.05.2002

Nicht einmal am Muttertag, der auch hier in den Anzeigen proklamiert wird, kann ich ausschlafen.. Das Frühstücksbuffet, im Zimmerpreis inbegriffen, wird auch am Sonntag nur bis 10.00 Uhr serviert...
Da am Sonntag alle Büros geschlossen sind, haben wir heute frei. Eine gute Gelegenheit, um die Elephanta Caves zu besuchen, was nur per Boot möglich ist. Der Bootssteg befindet sich direkt am ‚Gateway of India' vor unserem Hotel.
Kaum aus dem Hotel, werden wir von irgend einem Guru heilig gesprochen: auf alle Fälle gibt er uns Zuckerbonbons, malt uns einen Punkt auf die Stirn und umwickelt unsere Handgelenke mit farbiger Wolle. Und dann kommt schon die hohle Hand für eine Donation. Bobo gibt ihm 10 Rupien, aber der Guru meint, es dürften ruhig 100 Rupien (ca. 3.50 CHF) sein. Da wir aber eigentlich gar nicht heilig gesprochen werden wollten, bleibt Bobo hart.
Wir schlendern zur Bootsanlegestelle und trauen unseren Augen kaum: Hunderte von meist indischen Touristen warten diszipliniert in einer riesige Schlange auf den Zutritt auf eines der Boote. Schon kommt ein Mann auf uns zu und fragt uns, ob wir zu den Elephanta Caves möchten. Wir bejahen wahrheitsgemäss. Er meint, wir sollten erst so gegen 15:00 Uhr kommen, denn erstens sei dann die Beleuchtung besser und zweitens habe es dann weniger Touristen. Allerdings, meint er, könnten wir mit ihm auch andere Caves besichtigen, oder eine zweistündige Cityrundfahrt machen, oder... Jetzt verstehen wir, was der eigentliche Grund ist und weshalb er uns vom Besuch der Insel abrät. Was er uns aber verschweigt, wir aber wissen: Ein Besuch der Elephanta Caves um 15:00 Uhr ist nicht mehr sinnvoll. Die Hin- und Rückfahrt beträgt je 1 Stunde und das letzte Boot verlässt die Insel bereits um 17:30. Wir verzichten daher heute auf diese Attraktion und ziehen uns zur Beratung des weiteren Programms in die bettlerfreie Hotelhalle zurück.

Zu Fuss suchen wir ein im Reiseführer aufgelistetes Internetcafé auf. Am Sonntag durch Mumbai zu bummeln ist sehr angenehm. Es hat bedeutend weniger Verkehr und viel weniger Menschen auf den Strassen, als an Wochentagen. So haben wir viel mehr Musse, uns die Strassen und Gebäude genauer anzusehen. Wir surfen 2 ½ Stunden im Internet, (erfahren, dass Sir James am 16. Mai ankommen soll) drucken 16 Seiten mit Vorschlägen zu Reiserouten in Indien aus, und dies alles zum Preis von 250 Rupien. (Für diesen Betrag könnten wir im Hotel nur gerade 30 Minuten das Internet benutzen!). Zurück im Hotel machen wir uns wieder einmal hinter die weitere Reiseplanung. Das heisst: ich mache ein kleines Nickerchen und Bobo plant.

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