Tagesbericht vom 21.06.2002
... und schlafen. Und wenn sie sich nicht aufgewacht sind, so schlafen sie noch heute. Wo? Natürlich an Position Nord 33° 53' 42.3“ und West 118° 21' 7.3“. Dieser Punkt gehört zu Inglewood und ist an der Strassenkreuzung von Marine Avenue und Hawthorne Boulevard zu finden. Woher wir das wissen? Natürlich sind wir up-to-date und haben für die USA aktuelles digitales Kartenmaterial gefunden, welches erlaubt eine beliebige Adresse in den USA zu suchen und auf der Karte anzuzeigen. Der grösste Massstab ist 1:6400! Das System ist GPS tauglich, so dass wir den gesuchten Punkt mit unserem GPS-Empfänger auch ansteuern können.
Dank dieser Software finden wir die Niederlassung der AAA (American Automobil Association) von Kalifornien in Los Angeles schnell. Liseli ist jetzt temporäres Mitglied des AAA. Der AAA anerkennt die Mitgliedschaft des TCS und gewährt den Mitgliedern diese ausländischen Automobilclubs alle Vorzüge der eigenen Mitglieder. Ein Nachschlagewerk mit allen Hotels, Restaurants, Campingplätzen, Parks, Unterhaltungsstätten, usw., die AAA-Mitgliedern Rabatte versprechen, bekommen wir ebenfalls in die Hände gedrückt. Zusätzlich übergeben sie uns noch Bücher mit Reisempfehlungen über die Westküste der USA (Kalifornien, Nevada, usw.), Kanada und Alaska. Das ist wirklich grosszügig. Wir bräuchten jetzt eigentlich den Lonely Planet USA nicht mehr. Aber eben wegen diesem Lonely Planet ist Liseli darauf gestossen, dass man zum AAA gehen soll, um diese Vorteile zu geniessen.
Wie man sieht, haben wir dank Computertechnik den AAA gefunden. Nur schade, dass nach diesem Einsatz die Batterien des Laptops leer sind, und das GPS-System demzufolge für den Rückweg nicht benutzt werden kann. Und was macht man in einem solchen Fall: man kauft einen Inverter. Im Shoppingland USA ist der Laden schnell gefunden, der solche Dinger führt. Aber der erste Verkäufer will uns einen Alternator verkaufen und der zweite Verkäufer auch. Immer fragen sie, für welche Automarke und für welches Modell wir das Ding brauchen. Was mach ich nur falsch, dass die Amerikaner mich immer missverstehen. „I need only an inverter“, sage ich ihm verzweifelt. Und siehe da, er begreift und offeriert 3 Typen: 100Watt, 400Watt oder 700Watt. Für 50 Dollar gibt es den mittleren Typ. Auch einen Doppelstecker für die Zigarettenanzünderbuchse finden wir im Laden, so dass GPS-System und Laptop im ‚Mc Grey' Strom ab der Autobatterie beziehen können. Da der Inverter für den Betrieb in den USA gedacht ist - 110V mit amerikanischem Stecker – holen wir im Hotel den ‚CH-Stecky' Reiseadapter und das Ladegerät, und... Der Computer zeigt keine müden Batterien mehr. (Zum Glück versteht Bobo auch etwas von Elektrizität...)
Andrea vom Golfclub Lipperswil hat ebenfalls prompt reagiert. Wir sind jetzt – über E-Mail - im Besitze einer Liste von Golfplätzen, die wir in Kalifornien nicht missen sollten und die zur Clubcorp gehören. Mit dem Kartenmaterial, der Liste der Golfplätze und der Clubcorp-Mitgliederkarte, dem AAA-Hotelverzeichnis und der AAA-Mitgliederkarte sollten wir die Zeit bis Sir James wieder unter uns ist gut nutzen können. Der heutige Einkaufstag hat sich also gelohnt (allerdings nicht finanziell; aber wer will schon so materialistisch sein). Nur eines ist schade: Sir James ist immer noch im Hafen von Singapur und wartet auf seine Weiterreise am 26. Juni. Selbstverständlich im Jahr 2002!
Übrigens tut mein Two-Timer richtig ticken und wecken. Auf die 01:00 Uhr Schweizerzeit ist er eingestellt und weckt somit 12 Stunden zu früh oder 12 Stunden zu spät. Was zu hören war. So eine Zeitrechnung stellt natürlich gewaltige Ansprüche, wenn die Hauptuhr immer noch Schweizerzeit anzeigt und nach Schweizerzeit weckt und nur die zweite Anzeige die Lokalzeit wiedergibt. Wenn man dann von der geplanten Lokalzeit, an der geweckt werden soll, ein paar Stunden dazu- oder abrechnet und diese Differenz auf dem Wecker proportional zur Schweizerzeit wiederum dazuzählt resp. abzählt, kann es schon passieren, dass man nicht geweckt wird, obwohl man hätte geweckt werden sollen. Schliesslich ist es in den Ländern, die der Schweiz auf der Erdkugel gegenüber liegen, sehr schwierig festzustellen, ob jetzt die Lokaluhr relativ zur Schweizerzeit vor- oder nachtickt. Drum nicht verzagen, sondern viele Wecker mit sich tragen! Oder noch einfacher: keinen 24 Stundenwecker, sondern einen 12 Stundenwecker mit auf die Reise nehmen (jetzt weiss ich auch, wieso die Amerikaner letztere Variante bevorzugen und je nach Sonnenstand der Zeit ein ‚am' oder ‚pm' hinzufügen). Eines ist tröstlich: wir ticken immer noch richtig – glauben wir zumindest. (Eine andere Lösung wäre natürlich, die Uhr immer mit der Lokalzeit einzustellen, aber das will Bobo nicht, das wäre zu einfach. Ist doch schön, wenn man weiss, dass zumindest der Wecker sich an uns erinnert.)