Reisebericht

Tagesbericht vom 03.07.2002

Heute bewegen wir uns ein bisschen auf der alten Axenstrasse, hier Route 1 genannt. Die Route 1 führt entlang der steinigen Küste des Pazifik nördlich von San Francisco. Bis zu 150 Meter Höhenunterschiede sind zwischen der Strassen- und dem Meeresniveau auszumachen. Das heisst, neben der Strasse geht es ziemlich steil ins Meer hinunter und die Strassenqualität ist für amerikanische Verhältnisse sehr schlecht. Am Pazifik entlang ist es dunstig, die Temperaturen liegen bei ca. 14° Celsius und das im Hochsommer. Und Punkt 12:00 Uhr sind wir auf der sechsspurigen ‚Golden Gate Bridge'. Das ist natürlich 3 Dollar wert.

Was man in den Filmen nie realisiert ist: der Höhenunterschied bei den steilen Strassen in San Francisco beträgt ca. 105 Meter. Es ist wie auf der 8-ter Bahn: auf, ab, auf, ab. Wir fahren kreuz und quer durch die Stadt und die angrenzenden Vororte. Das ist unsere Art einer Stadtbesichtigung. Auf diese Weise kommen wir in die unterschiedlichsten Quartiere. Danach geht es wieder stadtauswärts über die noch vor der Golden Gate Bridge erbaute Bay Bridge (65 Meter über dem darunter liegenden Meeresspiegel). Schon 1936 haben die Amerikaner diese Brücke zwölfspurige (zwei Mal sechs Spuren) gebaut, beeindruckend. Das Verkehrsaufkommen ist enorm. Wir kommen denn auch nur sehr langsam vorwärts. Das erste Motel in Berkley, das wir dank unserem Couponsheft ansteuern, wird gerade renoviert. Doch das zweite, wieder einmal ein ‚Ramada Inn', ist offen, günstig und hat noch Zimmer. (Position Nord 37° 52' 5.36“ und West 122° 17' 45.44“)
Nach dem gestrigen, ausgiebigen Nachtessen haben wir beschlossen, heute einmal auf die letzte Mahlzeit des Tages zu verzichten. Trotzdem legen wir uns jetzt gesättigt ins Bett. Wie das kommt? So gegen 20:00 Uhr haben unsere Mägen furchtbar angefangen zu knurren. Dagegen mussten wir wohl oder übel etwas unternehmen: Ein Fussmarsch von 45 Minuten hin; italienisch essen; 45 Minuten Fussmarsch zurück. Vorbei an einigen Obdachlosen. Der eine oder andere wollte von uns „some change“. Ein ganz Schlauer hatte einen Zettel vor sich liegen mit der Aufschrift: „Why should I lie, I just need a beer now.“ Ganz wohl war es uns bei unserem nächtlichen Spaziergang nicht. Aber wenigstens haben wir für unsere Fitness etwas getan.

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