Tagesbericht vom 20.08.2002
Das Wetter wird immer noch draussen bei tiefen Temperaturen abgehalten. Auf knapp tausend Meter über Meer in den Rocky Mountains oder auf kanadisch ‚Montagnes Rocheuses' dürfen wir auch keine Temperaturen über zehn Grad Celsius erwarten. Drinnen ist es Dank Standheizung ein bisschen wärmer. Wir füllen Sir James Wassertänke voll und nehmen ein weiteres mal den ‚Alaska Highway' unter die aufgepumpten Räder. Das Wetter ist weiterhin trüb. Ein paar Wassertropfen verlassen die grauen Wolken und machen uns nass. Die kanadischen Tiere meiden weiterhin den ‚Alaska Highway' und halten sich an einem andern Ort auf, was auch verständlich ist.
‚Watson Lake' die letzte Stadt am Alaska Highway auf der Seite von Yukon bietet ein interessantes ‚Visitor Center'. Tausende von Autoschilder, Wegweiser und Strassenschilder aus der ganzen Welt sind als Schilderwald vor dem Gebäude aufgestellt. Im Gebäude selber ist die Geschichte des ‚Alaska Highways' dokumentiert. Kanada hat die Strasse nach dem zweiten Weltkrieg den Amerikanern für 77 Millionen Dollar abgekauft. Ein schlechter ‚Deal' meinen die Kanadier heute: ‚Mist für viel Geld'! Wir kaufen an diesem Ort die Verpflegung für den heutigen Tag ein: ‚Gutes für viel Geld'! Dann machen wir uns - auf dem neuen ‚Alaska Highway' – wieder auf den Weg, denn ‚Watson Lake' liegt an der 632-sten Meile und wir wollen zur 0-ten Meile, was noch über Tausend Kilometer Fahrt bedeutet.
Ab und zu wollen die Kanadier aus dem bescheidenen ‚Alaska Highway' – zu vergleichen mit einer Bündner Kantonsstrasse – eine Autobahn machen. Resultat ist eine Baustelle mit allen Unannehmlichkeiten. Und jetzt kommt der Hit des Tages. Nachdem die Baustelle endlich überwunden ist, macht sich eine Büffelherde auf der Strasse breit. Und sie wollen und wollen nicht weg, die dummen Kühe mit den Kräuselhaaren! Und wir sind doch erst bei der fünfhundertfünfzigsten Meile.
Langsam kämpfen wir uns vorwärts. An der Meile 463 sind wir dann endlich im zweiten Bündnerland, d.h. am ‚Muncho Lake', einem Bergsee wie der St. Moritzersee. (Wieso müssen die dummen Schweizer auch immer alles mit der Schweiz vergleichen!).
An Position Nord 58° 51' 2.3” und West 125° 18' 34.7” auf dem Toad River Campground startet Liseli einen neuen Versuch, die Wäsche zu waschen. Trotz schöner Blockhütten, begrünten Campgrounds im Wald und Duschen mit heissem Wasser ohne Aufpreis, gibt es keine Waschmaschinen.
Ausnahmsweise bleibt der Regen auch in den Abendstunden aus. Zur Feier gibt es endlich wieder einmal ein Steak vom Grill.