Reisebericht

Tagesbericht vom 23.08.2002

Wir sind wieder im Sommer. Der Himmel ist blau, die Sonne scheint und dies schon 07.00 Uhr morgens. Und als ich aufstehe, steht das Frühstück schon bereit, unter freiem Himmel. Ist das herrlich!

Wir fahren weiter Richtung Edmonton. Anstelle des direkten Weges wählen wir den landschaftlich schöneren Umweg via den ‚Slave Lake'. Die Landschaft hat sich endgültig geändert. Sehr viel Wald ist landwirtschaftlichen Anbauflächen geopfert worden. Die Felder, Mais, Raps, Getreide, oder einfach Grasanbau sind flach und riesig. Auch die Strassen sind meist schnurgerade. Wir schätzen, dass es im Durchschnitt jeweils erst nach 10 Kilometern eine kleine Kurve gibt. Fast wie in Namibia. Kurz nach dem ‚Slave Lake' fahren wir durch einen sehr grossen, von einem Feuer zerstörten Wald. Gespenstisch ragen die vom Brand geschwärzten Baumstämme ohne Blätter oder Nadeln in den Himmel. Anscheinend konnten auch Strassen und kleinere Flüsse dem Brand nicht Einhalt gebieten. Auch viele Golfplätze gibt es an dieser Strecke. Doch irgendwie fühlen wir uns durch dieses monotone Gelände nicht herausgefordert. Zudem möchten wir beizeiten in Edmonton ankommen, um noch nach Ölfiltern für Sir James Ausschau halten zu können. Vier Toyota Garagen soll es dort geben. In St. Albert, einem Vorort von Edmonton, erstehen wir im Visitors Center eine Strassenkarte von Edmonton. Dies scheint uns notwendig zu sein, gilt Edmonton doch als die fünft grösste Stadt von Kanada. Gleichzeitig gibt es einen Steuerwechsel, denn Bobo kann doch so gut Karten lesen, und ich kann so gut nach seinen Anweisungen fahren. Edmonton ist wirklich riesig. Zumindest flächenmässig. Wie viele Einwohner es hat, haben wir bis jetzt noch nicht herausgefunden. Vom Reisefüherer her wissen wir, dass es hier das grösste Shoppingcenter der Welt geben soll. Aber wir sehen nur Shoppingcenters. Etwas anderes scheint es gar nicht zu geben. Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass Bobo's Wegweisungen Sir James direkt in d i e Shopping Mall leiten (West Edmonton Mall). Um uns nicht zu verirren und um das Budget nicht zu strapazieren, beschränken wir uns auf die Suche nach der digitalen Strassenkarte von ganz Kanada. Gemäss Inventarliste des Buchladens ‚Chapters' sollte ein Exemplar vorhanden sein. Die hilfsbereite Angestellte findet es aber nicht. Sie wird für uns bis morgen weitersuchen und eventuell ein Exemplar nach Calgary, unserer nächsten, grösseren Destination, bestellen. Nun, wir sind gespannt. Das Schopping Center beherbergt neben einem wirklich riesigen ‚Alpamare' ein Delphinarium, eine Minigolfanlage, und unendlich viele Amüsements für Kleinkinder. Gewaltig.

Unverrichteter Dinge suchen wir einen Campingplatz auf. Der Städtische Campingplatz hat leider ‚no vacancy' an der Pforte stehen. Doch nach ein paar Meilen hat es einen weiteren Campingplatz mit Dusche und Loundry, wo wir unsere Nacht verbringen können (Position Nord 53° 25' 17.8“ und West 113° 30' 1.9“). Liseli ist so nett und kümmert sich um die Wäsche, während ich den neu erstandenen Wein probieren muss.

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