Reisebericht

Tagesbericht vom 28.08.2002

Die Götter meinen es gut mit dem Geburtstagskind. Die Sonne scheint, der Himmel ist blau mit ein paar weissen Schäfchen: ein richtiger Mustertag für das Bilderbuch und das Geburtstagskind. Hunderte von Kilometer Weideland und am Horizont die Rocky Mountains. Die Büffelherden sind zwar verschwunden aber mit einiger Fantasie können wir uns vorstellen, wie schön es einst gewesen sein muss, vor hundert Jahren. Soweit das Auge reicht Prairie. Tagelange Ritte durch die unberührte Natur. Tausende von Büffel, wo heute ein paar Kühe weiden. Dank Naturpark sehen wir am Horizont ein paar wilde Büffel. Sie haben sich in den Büschen versteckt oder haben den Schatten aufgesucht, um sich vor der Sonne zu schützen.

In der UNESCO-Liste des Welterbes ist der ‚Waterton International Peace Park' aufgeführt. Dort sind wir jetzt. Das ist dort, wo die Prairie und die Rocky Mountains zusammenstossen. Der grösste Teil des Parks liegt auf der Seite der USA. Die kanadische Seite ist relativ klein. Da wir über den ‚Glacier Highway' nach Calgary gekommen sind, bietet dieser Park auch nichts mehr Neues. Es ist wie in den Alpen. Darum ziehen wir, nachdem wir uns den ‚Cameron Lake' auf 1650 Metern über Meer angeschaut haben, immer noch bei strahlender Sonne weiter. Anfang des letzten Jahrhunderts wurde beim ‚Cameron Lake' auch nach Öl gebohrt. Von ‚Oil City' ist aber nichts mehr geblieben.
Wir möchten noch ein bisschen mehr in die Vergangenheit schauen, darum zieht es uns zum ‚Writing on Stone Provincial Park' im Osten und zum ‚Dinosaur Provincial Park' im Nordosten. Auf dem Weg zu diesen Parks gibt es in Cardston einen Tempel zu bestaunen. Die Mormonen haben ihn gebaut, denn Cardston scheint ein religiöses Zentrum dieser Glaubensrichtung zu sein. Betreten ist natürlich strengstens verboten. Durch das Reservat der ‚Blood Indianer' – die ‚Blackfoot Indianer' haben wir wieder verlassen – fahren wir nach Lethbridge. Wir brauchen noch etwas Feuerwasser, um den Geburtstag zu feiern. Die Indianer in dieser Gegend haben übrigens nur den Hund als Haustier gehalten. Das Pferd kannten sie als Nutztier noch nicht. Sie haben erst Reiten gelernt, als sie die Weissen zu Pferd sahen.

Gelandet. Wo? Im ‚Writing on Stone' Campground an Position Nord 45° 4' 56“ und West 111° 36' 53.3“, wo wir mit unseren Lesern warten, wie es morgen weiter geht! Müde bin ich... immer diese Feiern...

Top