Tagesbericht vom 16.10.2002
Der Tag fängt gut an. Wir schlafen gut und lang, aber als wir zum Park hinausfahren wollen kommen wir ins Gespräch mit einem Mexikaner. Er wohnt jetzt in Texas. Er warnt uns vor den ‚Bösen Buben in Mexico'. Kunststück, seine Schwester wurde in Mexico City entführt und erst nach einer langen Zeit wieder freigegeben. Heute fehlen ihr an der Hand zwei Finger und am Kopf ein Ohr. Also dies ist der Start unserer Fahrt nach Mexiko.
Ein bisschen bedrückt trödeln wir in Laredo von einem Laden in den anderen. Benzin, Food, dann endlich die Haftpflichtversicherung für Mexiko, dann ein paar Reiseführer, Geld wechseln und endlich stehen wir am Zoll. 5 Schritte gilt es zu tun: Immigration, Bezahlung der Immigration, Kopien der Papiere erstellen, Einfuhr von Sir James erledigen, bezahlen der Einfuhr. Nein, wir haben doch ein ‚Carnet de Passage'! Wieso eine Gebühr bezahlen? Aber, das ‚Carnet de Passage' kennen die Mexikaner noch weniger als die Amerikaner. (Nach langem Zögern, haben die Amerikaner die Ausfuhr bestätigt! Und haben die VIN-Nummer (Vehicle Identification Number) überprüft und nicht gemerkt, dass diese im ‚Carnet de Passage' falsch ist.)
Eine Klebeetikette kaufen (Temporary Import Permit) ist das Motto in Mexiko. Diese Klebeetikette muss an die Frontscheibe geklebt und bei der Ausfuhr wiederum abgegeben werden. Ja, so ist es. Unsere Diskussion am mexikanischen Zoll über das ‚Carnet de Passage' kostet uns nur Zeit und bringt nichts. Also lassen wir dieses unabgestempelt in die Tasche verschwinden.
Um 14:00 Uhr ist es dann soweit: wir sind in Mexiko! Die Reise führt uns nach Monterrey. Nicht ohne Zwischenhalt. Zweimal werden wir durchsucht: das erste Mal von der Polizei, das zweite Mal vom Militär. Das auf einer Strecke von 200 Kilometer. Wie geht das wohl weiter?
In Monterrey werden wir wieder aufgehalten. Diesmal nicht von der Polizei oder dem Militär, sondern von einem Fan: er gibt uns seine E-Mail-Adresse in der Meinung, dass wir ihm mal schreiben sollen. Aber er versteht nur ‚Espanol' und wir verstehen nur ‚Bahnhof'. So ist das, wenn man eine Reise tut. Nichts desto Trotz landen wir ca. 30 Kilometer südlich von Monterrey in Bahia Escondida an Position Nord 25° 24.8158' und West 100° 7.4797' (der geneigte Leser merkt: wir haben schon wieder eine neue GPS Software!).