Reisebericht

Tagesbericht vom 24.10.2002

Wie gestern geschrieben: für heute morgen steht die Besichtigung von Querétaro auf dem Programm. Ohne detaillierten Stadtplan ist es nicht einfach, in der 500'000 Einwohner zählenden Stadt das alte Viertel zu finden. Und schon wieder macht es ganz fest „bums“ ... und Sir James verdrückt einen roten, mexikanischen Käfer. Was ein mexikanischer Käfer ist? Das ist der rote VW von Enrique Montes. Und dieser Käfer hat jetzt ein eingedrücktes Hinterteil. Sonst bremsen die Mexikaner auch nicht wegen einem Fussgänger. Aber Enrique schon, und das wird seinem Käfer und uns zum Verhängnis. Sir James hat nur einen leichten roten Fleck an seinem Kuhfänger – der einzige Hinweis auf den Kuss mit dem roten Käfer. Wir können nach wie vor kein Spanisch und Enrique kann kein Englisch. Da Enrique aber seinen Käfer auf unsere Kosten repariert haben will, telefoniert er mit dem Handy – und schon nach kurzer Zeit sind die Versicherungsexperten sowohl unserer als auch seiner Versicherung zur Stelle. Der Papierkrieg wird erledigt. Bobo unterschreibt irgend etwas – der Fall sollte für uns abgeschlossen sein. Das hoffen wir wenigstens. Die in Laredo für Mexiko abgeschlossene Haftpflichtversicherung hat sich für uns gelohnt! Wer von uns gefahren ist? Darüber schweigt des Schreibers Höflichkeit. (Also ich nicht) (Anmerkung Bobo: heute ist Liselis Schreibtagtag!

Endlich um die Mittagszeit sind wir in der Altstadt. Auch hier sind die Gebäude wirklich sehr schön und eindrücklich. Leider scheinen die Mexikaner nicht auf ausländische Touristen spezialisiert zu sein. Obwohl diese Stadt in der Liste des Welterbes der UNESCO erscheint, werden kaum Führungen in einer Fremdsprache angeboten. Schade! Wir bummeln durch die Strassen und Gassen und fühlen uns, wie in Spanien. Wieso sind wir so weit gereist? Denn das Gute liegt so nah und Mexiko ist so weit. Es stimmt, ich habe ein bisschen den Reisekoller. Wir haben auf unserer Reise schon so viel Interessantes gesehen. Aber im Moment kann mich kaum mehr etwas richtig begeistern. Deshalb gehen wir erst mal ein Bier trinken. Ein mexikanisches selbstverständlich. Nein, ich nicht, ich trinke Fresca, Toronja! (für Alle die es nicht wissen: ein Grapefruitsaft – das weiss ich, seit ich eine kalte Schokolade bestellt habe).

Ja, das wär's für heute. Wir sitzen vor Mexiko City in Tepotzoltan an Position Nord 19° 43' 23.6“ und West 99° 13' 15.8“ und kochen ein weiteres mal auf einem Campingplatz mit über 100 Plätzen, den wir ganz für uns alleine haben. Seit Südafrika sind wir immer fast alleine auf diesen Plätzen. Liegt das an uns? Oder, ist die Börse wirklich so schlecht, dass sich ausser uns niemand auf die Piste wagt? Die Amerikaner auf jeden Fall sind nach Hause gegangen, sie sollen wieder arbeiten müssen. Ob dies für uns auch gilt?

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