Tagesbericht vom 19.11.2002
Heute ist wieder einmal ein Arbeitstag. Zu Fuss suchen wir das Office von Maersk Sealand auf, um die Verschiffung von Sir James in die Wege zu leiten. Warum zu Fuss? Panama City verstickt fast im Verkehr, obwohl die Strassen grosszügig angelegt sind. Aber das Verkehrsaufkommen ist enorm. Lichtsignalanlagen gibt es nicht viele. Auf den Kreuzungen kommt der Stärkere und Frechere schneller voran. Alle Leute scheinen in Panama City zu wohnen und zu arbeiten und mit dem Auto herumzukurven. In Panama City wohnen 700'000 Leute. Das Land selbst ist kaum besiedelt. Die Luft in der Stadt ist sehr stickig, warm und feucht. Trotzdem gefällt mir diese Metropole. Sie ist für diesen Breitengrad sehr modern. Viele Wolkenkratzer ragen in den Himmel. Das Warenangebot ist umfassend. Die Leute sind freundlich. Und gegessen haben wir bis jetzt auch sehr gut – italienisch.
Mrs, Eyra von Maersk nimmt sich unser an. Alles scheint zu klappen. Morgen schon können wir in der atlantischen Container Freight Station von Panama in Manzanillo, nahe bei Colon, Sir James in den Container verfrachten. Am Freitag wird das Schiff abfahren und sollte nach siebzehn Tagen, am neunten Dezember 2002 in Algeciras, Spanien, ankommen. Zu dumm nur, dass ausgerechnet gestern ein Ölfrachter vor der spanischen Küste sein Öl verloren hat und gesunken ist. Wir hoffen, dass dieser Zwischenfall keinen Einfluss auf den Fahrplan der ‚Torben Maersk' hat, wie das Frachtschiff heisst.
Was machen wir bis zum neunten Dezember? Da hilft uns Mrs. Mirtha von ‚Viajes Espana' weiter. Kaum zu glauben, aber nach fast elf Monaten Reisestress (!) machen wir endlich einmal Ferien. Eine Autostunde von Panama City entfernt gibt es ein Ferienresort, einen Golf- und Countryclub. Dort werden wir uns eine Woche erholen. Danach fliegen wir via Miami nach Madrid, bleiben drei Tage dort, um dann in Malaga und Umgebung auf Sir James zu warten. Keine schlechten Aussichten, finde ich, bevor wir wieder in die kalte, neblige, nasse Schweiz zurückkehren. Morgen oder spätestens Übermorgen, werden wir mit Mirtha die Details besprechen.
Und jetzt informieren wir uns anhand der sechs verschiedenen CNN Sender, die wir in unserem Hotelzimmer empfangen, über das Weltgeschehen.