Reisebericht

Tagesbericht vom 23.08.2010

Chinesisches Frühstück sagt Liseli nicht so zu. Meistens gibt es verschiedene Teigwaren und verschiedene gedämpfte Gemüse. Brot gibt es nur in der Form von Toastbrot. Der Kaffee hat seine Herkunft bei Nestlé (was ja nicht schlecht ist). Zum Glück gibt es meistens Spiegeleier und Melonen in verschiedenen Arten. Milch von der Kuh oder von Soja gehört zum Standard, aber wer trinkt schon Milch?

Schnell sind wir wieder unterwegs. In Jinan besuchen wir den Baotu Spring Park. Jinan ist eine der wenigen Städte mit einer uralten Quelle, die Mitten in der Stadt entspringt. Im 1000 Buddha Mountain Park können wir erneut Buddhas bestaunen.

Zum Glück gibt es eine Sesselbahn auf diesen Buddha Berg. Von der Anhöhe sieht man gut auf Jinan hinunter. Leider ist es nach wie vor trüb am heutigen Tag, so dass das Bild etwas grau in grau herauskommt. Der Berg bietet eine weitere Attraktion. Runter geht es nämlich mit der Rutschbahn.

Auf der Weiterfahrt nach Tai'nan werden wir von einem Offizier gestoppt. Er interessiert sich für Sir James. Dies ist nicht ganz neu für uns. Die Chinesen bestaunen fast überall unser Fahrzeug, das ja überhaupt nicht auffällt im täglichen Verkehr. Da Fremde mit einem eckigen Gesicht eher selten sind, werden wir auch überall nach unserer Herkunft gefragt.
Den Mount Taishan könnte man mit der Rigi vergleichen. Ein Berg der eine Rundsicht über die Umgebung gestattet. Im Unterschied zur Rigi gibt es hier viele Tempel und Buddhas, die den Berg überwachen. Einst soll ein Emporer der Qing-Dynastie diesen Berg bestiegen haben. Seither ist sein kultureller Wert gewaltig gestiegen.

Wir könnten – wie der Kaiser der Qing-Dynastie - zu Fuss gehen, aber die 6000 Treppenstufen machen uns nicht an. Wir nehmen den Bus und die Seilbahn. Ich nehme an der Kaiser hat auch andere Mittel eingesetzt, um auf den Berg zu gelangen.

Die Stadt Tainan am Fusse des Taishan ist – wie so viele andere Städte in China - komplett im Umbruch. Es gibt Strassen, die nirgends verzeichnet sind und Strassen, die nicht mehr existieren, da sie mit Wohnblöcke überbaut sind. Auf dem Weg zum morgigen Ziel finden wir direkt neben einem Neubaustück einer Strasse, die noch nicht für den Verkehr freigegeben ist, einen Platz zum Übernachten (Position Nord 36° 07' 28.5“ und Ost 117° 06' 25.2“). Es ist bereits spät und wird gleich dunkel. Ob die Strassenlaternen des neuen Strassenabschnitts extra für uns leuchten?

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