Tagesbericht vom 04.09.2010
Wir haben wiedereinmal Besuch am Morgen. Der Bauer vom Bauernhof nebenan will sehen, was sich auf seinem Land bewegt. Recht hat er. Ich hätte mir den mühsamen Weg über Stock und Stein mit dem Velo erspart. Aber ich weiss ja auch, wem ich begegnen werde. (Zusatzeintrag von Liseli: Ich möchte den Farmer fotografieren, so wie er zu uns kommt. Er aber meint, sein Hut sei alt und weise Löcher auf und versteckt ihn schnell.)
Der zweiunddreissigste China-Reisetag beginnt. Das Reiseprogramm sieht vor, dass wir den 'Three Gorges Dam' besuchen und anschliessend uns die Altstadt von Jingzhou ansehen. Langsam bewegen wir uns auf der 'Provincial Road' und auf der 'National Road G207' vorwärts. Es ist Erntezeit. Die Strassen werden für das Trocknen der Ernte gebraucht.
Der Slalom auf den Strassen erhält eine neue Dimension. Er beschräkt sich nicht nur auf die Fussgänger, Velo- und Mopetfahrer und anderen Verkehrsteilnehmer. Nebst Baumaschinen und Baustellen hat es jetzt auch noch die zu trocknenden Feldfrüchte, denen ausgwichen werden muss. Das Fahren wird so viel interessanter. Ab und zu hat es ja auch noch ein Loch in der Strasse.
Jetzt sind wir am Yangtse Fluss. Eine der grössten Wasserstrassen Chinas. Grosse Schiffe bevölkern den Yangtse. Alles wird hier transportiert. DerYangtse schlängelt sich vor der Stadt Jinyan durch drei Schluchten. Vor den Schluchten steht ein Damm, man höre uns staune, den 'Drei Schluchten Damm' oder auf englisch den 'Three Gorges Dam'. Er wurde erst vor einem Jahr (2009) fertig gestellt. Im Lonely Planet vom Jahr 2009 ssteht deshalb noch, dass der Damm nicht begehbar sei. Wir haben Glück und können den Damm mit den Schiffsschleusen besichtigen. Allerdings ist die Erreichbarkeit etwas verwirrend. Nach Jinyan wird eine Strassengebühr erhoben. Dass wir eine Strassenbenutzungsgebühr zu zahlen haben, daran haben wir uns bereits gewöhnt. Aber dass wir ein Depot leisten müssen, das ist neu. Das Depot erhalten wir nur zurück, wenn wir am gleichen Tag wieder zurück fahren oder wenn wir in einem Hotel übernachten würden. Na dann, auch das werden wir schaffen ohne den Chinesen zu viel Geld zu bezahlen.
Leider beherrscht der Nebel den Yangze mit seiner Umgebung. Die Sichtweite beträgt nur wenige hundert Meter. Die Fotos werden dementsprechend unklar.
Sicht auf eine der fünf Schleusen vom Aussichtspunkt der 'Visitor Area' mit Containerschiff und Kohleschiff.
Der Damm
Von den drei Schluchten sehen wir nicht viel. Die Strasse führt durch Tunnels an den Schluchten vorbei, so dass man von der Natur nichts zu sehen bekommt. Ausserdem handelt es sich um ein militärisch bewachtes Gebiet. Es wird sehr spät bis wir zur Ruhe kommen. Nichts desto trotz gibt es doch noch einen 'Hot-Pot', wie Susanna das nennt oder für uns einfach ein Fondue Chinoise.