Tagesbericht vom 30.09.2010
Nicht einmal schlafen lassen einem die Chinesen von Zhapo auf der Insel Hailing. Am Morgen um 06:30 Uhr beginnen sie auf der Strasse mit lauter Musik ihr Morgentraining. Die Qualität der Musik lässt zu Wünschen übrig. Die Lautsprecher der kleinen Radios, oder Handies tönen nicht überzeugend.
Die Chinesen sind sehr anhänglich. Es hätte Platz zum vergeuden. Der abgesperrte Hotelvorplatz wäre leer. Das Morgentraining hat aber direkt neben Sir James zu erfolgen.
Um 08:00 Uhr ist der Spuk vorbei. Die Turnerinnen und anderen sportbegeisterten Chinesen ziehen ab. Der Platz ist wieder leer. Wir beginnen mit der Zubereitung unseres Morgenessens. Jetzt, da alles ruhig um uns ist, haben wir es nicht mehr eilig. Wir lassen uns Zeit und ziehen später als gewohnt weiter. Wir sehen uns den Ferienort Zhapo an und fahren weiter der Küste entlang.
Es ist wie in der Südsee. Sonne, Strand, hohe Luftfeuchtigkeit und 30° Celsius warm, mit einer leichten Brise vom Meer her. Auf dem Foto kann man die runden Gebäude erkennen. Dies ist das Silk Road Museum für die Seefahrt. Der Handel mit der chinesischen Seide machte ja auch Venedig reich. Marco Polo war einer der Ersten und einer der Bekanntesten, welcher eine Route für die Seefahrer bestimmte. Normalerweise sind Museen in China gratis. Dieses Museum verlangt aber einen Eintritt. Da wir Autofahrer und keine Seefahrer sind, verzichten wir auf den Besuch.
Liseli fährt wieder auf Festland zurück. Schon bald muss sie anhalten. Sir James und wir mit ihm, feiern an Position Nord 21° 53' 41.7“ und Ost 111° 51' 49.5“ (WGS 84) seinen 230'000-sten Geburtstag. Es ist 12:57 Uhr.
An der Hauptstrasse treffen wir auf die Steinmetze Chinas. Der ganzen Strasse entlang sehen wir einen Steinplattenhersteller nach dem anderen. Ich glaube, hier sind sämtliche Steinplattenfirmen Chinas versammelt. China ist gross und daher gibt es diese Steinfirmen entlang der Strasse nicht nur über eine Strecken von einem Kilometer. Nein, mehrere zehn Kilometer lang reiht sich ein Steinplattenhersteller nach dem andern. Es ist ein Wahnsinn. Wer eine Steinplatte sucht, kann mit dem Auto den ganzen Tag lang hier auf und ab fahren, bis er den gewünschten Stein findet. Rot, schwarz, grün, braun mit und ohne Muster, alles gibt es hier.
Nach den Plattenhersteller müssen gezwungenermassen die Steinbrüche folgen. Sir James parkt an Position Nord 22° 54' 36.6“ und Ost 112° 0' 19.4“ inmitten eines alten Steinbruches. Die Aussicht zeigt die bizarre Welt der Hügel in der Umgebung.