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Tagesbericht vom 24.02.2002

05:00 der Muhezin ruft. Ich habe immer geglaubt ich sei in einem mehrheitlich christlichen Land. Chrr.. Zieh.. Büh.. 06:00 Die Dorfkirche bittet zum ersten Gottesdienst, ah, wir sind in einem christlichen Land. Chrr.. Zieh.. Büh.. Wer wischt denn immer um unseren Sir James herum? Dumm, dass die fleissigen Seelen unseren Sir James anschauen wollen und darum alle am gleichen Ort wischen. Chrr.. Zieh.. Büh.. ‚Tam Tam Tam' macht es im Nachbarsdorf, jetzt sind die einheimischen Glaubensrichtungen an der Reihe. Wir beschliessen aufzustehen, da wir Sir James für die Seefahrt nach Südafrika reisefertig machen müssen.

Mehrere Liter Schweiss kostet die Verwandlung. Es ist 37° warm, bei annähernd 100%-iger Luftfeuchtigkeit. Der Schweiss rinnt uns in Bächen herunter. Die Boxen auf dem Dach des Sir James werden zu Koffern. Der Inhalt der Boxen wird gegen den Inhalt der Kleiderschränke getauscht. Die Golfkiste wird im Mittelgang festgezurrt. Nur noch das Sonnenpaneel und die Dachluke verbleiben auf dem Dach. Sir James ist ein fast normales Auto geworden. Der Diesel aus den Aussenkanistern wird in den Tank geleert. Die Räder noch ein letztes mal gepumpt. Aber oh, je, das hintere rechte Rad lässt sich nicht pumpen. Wir werden bei unserer Schwerarbeit immer wieder durch andere Leute, die sich mit uns unterhalten wollen, unterbrochen. Da ist ein Deutscher Abenteurer. Er wartet schon eine ganze Woche in diesem Camp, weil er mit seinem Toyota nicht allein durch den Tschad reisen möchte. Die Campbesitzerin ihrerseits meint durch Nigeria zu fahren, sei nicht weiter gefährlich. Wegen der momentanen Situation in der Fliegerei würde viele Ware per Lastwagen von und nach Nigeria, Kamerun etc. gebracht. Daher sei diese Strecke gegenwärtig stark befahren. Dann sind noch zwei Motorradfahrer aus Australien respektiv England, die sich hin und her überlegen, wie sie ihre Reise südwärts angehen sollen usw. usw.
Wieder im Hotelzimmer unseres Marjorie ‚Y' angelangt, sitzen wir und versuchen uns vorzustellen, was wir alles für das tägliche Leben ohne Sir James noch brauchen, denn schliesslich müssen wir uns 14 Tage räderlos und ohne Klimaanlage durch die Welt bewegen.
Die Vorstellung fällt uns echt schwer. Unterdessen haben wir Sir James samt Inhalt richtig liebgewonnen.

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