Tagesbericht vom 22.04.2008
Den Reiseführer von Griechenland verstaue ich, nun ist derjenige von der Türkei gefragt. Um 13.00 Uhr passieren wir ohne Probleme die Grenze. Nicht auf der Autobahn, sondern auf der Hauptstrasse, die allerdings an den gleichen Grenzposten führt, wie die Autobahn. Am Grenzposten gibt es alles, wie an einem Flughafen. Im Bancomaten zieht es meine Kreditkarte ein, danach stürzt das Windows des Bankomaten ab. Fort ist die Kreditkarte. Aber das ist nicht weiter ein Problem. Das Fräulein am Wechselschalter nebenan kann sie mir wieder heraus holen. Der ATM funktioniere anscheinend nicht ... Sir James darf gemäss Eintrag im Pass von Bobo 6 Monate in der Türkei bleiben. So lange planen wir nicht in diesem Land zu verweilen. Wir hoffen, vor Ablauf dieser Zeit mit Sir James wieder auszureisen. Wo werden wir heute abend übernachten, ist meine bange Frage an Bobo? Gibt es in der Nähe von Istanbul Campingplätze? Bobo schmunzelt. Etwa 30 Kilometer vor Istanbul, in Silivri, sollte es einen Golf und Country Club geben. Genaueres habe er aber zu Hause im Internet nicht heruasfinden können und er könne nicht sagen, ob es diese Anlage überhaupt gibt,oder ob sie erst in Planung ist. Der Gedanke an eine noble Übernachtungssmöglichkeit und eine Runde Golf läss mein Herz schneller schlagen. Hier möchte ich meinem Mann doch einmal ein Kränzchen winden. Er hat unsere Reise zu Hause minutiös vorbereitet. Wir verfügen über alle digitalen Karten, oft im Massstab 1: 50'000. Darin ist unsere geplante Route, sämtliche World Heritage Sites und Campingplätze, sowie weitere wichtige Plätze (wie eben Golfplätze) eingetragen. Kein Wunder, sass er zu Hause manchmal stundenlang am Computer und kaum ansprechbar war. Aber nun zurück zu Silivri: Tatsächlich weist ein Wegweiser auf den Golf und Countryclub. Aber es ist bereits 17.30 Uhr. Zudem ist morgen ein türkischer Feiertag. Da wir nicht wissen, ob es beim Golfclub auch ein Hotel gibt, und ob wir morgen wegen des Feiertages eine Abschlagszeit erhalten würden, entschliessen wir uns, direkt auf den Camping „Londra“ in Istanbul zu fahren. Dass der Campingplatz nicht der Luxusklasse angehört, wissen wir. Dass er aber nur noch als einfacher Parkplatz exisitert überrascht uns. Dafür sind wir gut bewacht. Nur wissen wir nicht, welcher Lärm uns in der Nacht mehr stören wird: derjenigen der Flugzeuge das nahen Flughafens, der angrenzenden Cartbahn und des Sportplatzes oder der ankommenden und wegfahrenden Autos. Benutzer eines sogenannter Hotelcars aus Deutschland teilen mit uns das gleiche Schicksal. Der Reiseführer dieser Gesellschaft erzählt uns, dass sie in Syrien unterwegs waren. Genügend Dieseltreibstoff zu erhalten, sei dort ein echtes Problem. Die Syrer würden ihren Treibstoff lieber exportieren als an die einheimische Bevölkerung abzugeben. An der Grenze müssten wir wahrscheinlich 100 Dollar als Entgeldt für den billigen Treibstoff bezahlen. Wir werden es ja sehen. ... Bobo hat gestern noch vorgekocht. So essen wir auf unserem Parkplatz gemütlich Gulasch mit Nudeln (heisst das auf türkisch wohl „Gülaç“?) Es gibt Schlimmeres.