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Tagesbericht vom 10.07.2004

Normalerweise fahren wir um 09:00 Uhr von unserem Übernachtungsplatz weg. Heute aber bewegt sich im Sir James um 09:00 Uhr noch gar nichts. Langsam erheben sich die Siebenschläfer und schauen den Kühen zu, die langsam in einiger Entfernung vorbeigetrieben werden. Plötzlicher Motorenlärm treibt uns rasch in den vollständigen Wachzustand. Bald sind wir, die noch nichts im Magen haben und deren Kaffee immer noch in der Maschine durch den Filter fliesst, umringt von Bauarbeitern, die im nahen Flussbett Sand und Kies abbauen. Fragen um Fragen folgen, auf Kasachstanisch natürlich. Wir verstehen fast nichts und beschliessen Sir James reisefertig zu machen. Und so fahren wir unterernährt von unserem Campingplatz fort, um einige Meter weiter vorne endlich den Kaffee zu uns zu nehmen.

Vor Aysha-Bibi an Position Nord 42° 45' 47.4“ und Ost 70° 59' 17.9“ möchte Sir James wieder einmal eine Pause einschalten. Er hat hinten links Tiefgang und möchte, dass dies korrigiert wird. Rasch ist der Wagenheber bereit und das Reserverad montiert. Nach einer Verschnaufpause von zwanzig Minuten fühlt sich Sir James wieder wohl und nimmt die Weiterreise unter die Räder.
In Aysha-Bibi gibt es wieder einmal ein Mausoleum zu bestaunen. Das Babazhi Katun Mausoleum ist in Glas eingehüllt. Dieses Glas soll den ca. 900 Jahre alten Bau vor der Witterung schützen. Es ist eines der einzigen erhaltenen Gebäuden in dieser Gegend, denn die Russen haben in ihrer zirka 150 Jahre dauernden Besetzungszeit alles zerstört, was an die alten Zeiten erinnert.

Wir fahren weiter auf der Seidenstrasse weiter nach Taras. Am Eingang der Stadt lassen wir den Pneu reparieren. Der Schlauch weist die gleichen Stresslöcher auf, wie derjenige, den wir in Aktöbe reparieren liessen. Nach der Bezahlung im Gegenwert von zwei Franken können wir die Stadt anschauen gehen. Entlang der Strasse gibt es Restaurants, die unsere hungrigen Mägen ansprechen und einen Vergleich mit europäischem Standard nicht zu scheuen brauchen. Sogar eine Pizzeria entdecken wir. Wir bleiben hart und kaufen unser Proviant auf dem Markt ein. Am Ausgang der Stadt, die bekannt ist für den Kasachischen Wodka finden wir die Wodka Fabrik. Leider hat der Fabrikverkaufsladen zu.

Unser Weg führt uns an der Grenze zu Kyrgystan entlang. Hohe Berge, über 4000 Meter hoch, teilweise mit Schnee bedeckt, begleiten uns zur rechten Hand. Auf der Fahrt erhalten wir eine Message von unserem Webmaster über das Satellitentelefon; er hat nicht alle Fotos bei der letzten Lieferung erhalten. Wir kopieren die fehlenden Fotos auf die Diskette, so dass beim nächsten Versand diese nicht vergessen gehen. An Position Nord 43° 15' 39.9“ und Ost 74° 18' 30.7“ machen wir auf Kasachischem Boden Halt. Wir geniessen die Kasachischen Steaks und werden gut schlafen. Hoffentlich!

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