Reisebericht

Tagesbericht vom 01.06.2004

Einige Kilometer nach Braile erreichen wir die E85, welche für hiesige Verhältnisse super ausgebaut ist. Überhaupt scheint diese Gegend reicher zu sein. Die Kleinbauern sind verschwunden. Grossbauern - in den Dimensionen vergleichbar mit Kanada - scheinen die Landwirtschaft zu lenken. Die Städte sind vergleichbar mit westeuropäischen Städten. In Bacau verlassen wir die E85 wieder, um nach Vatra Dornei zu gelangen. Wir fahren durch Täler langsam auf 800 Meter Höhe. Wir könnten hier am Fluss campen, doch Liseli zieht es irgendwie zum einzigen ausgebauten Campingplatz in dieser Gegend, nach Vatra Dornei, deshalb fährt und fährt sie.
Die Strassen sind eng, die Löcher auf dieser Nebenstrecke gross. Sir James hüpft im Schneckentempo von Loch zu Loch. Um 21:30 Uhr landen wir dann endlich auf dem Campingplatz. Zum Glück haben wir auf der Fähre noch Laugenbrezel gekauft, welche gefüllt mit ungarischem Salami fantastisch schmeckten und den Hunger bis anhin in Banne halten konnten. Aber zuerst muss jetzt ein Bier her.
Im Bauch von Sir James koche ich noch eine Bouillon mit Fideli und Ei. Dann fällt Liseli an Position Nord 47° 20' 54“ und Ost 25° 21' 3“ nach 12 Stunden Fahrt todmüde ins Bett. Auch ich bin müVerschiebe nie auf morgen, was heute Du kannst besorgen. Aus dem Duschen wird nichts. Das Wasser ist eiskalt. Die Campingchefin, die uns gestern noch stolz darauf hingewiesen hat, dass es hier immer heisses Wasser gebe, kontrolliert selber nach und sagt dann, da könne sie leider auch nichts machen. Das sei der Automat. Schade, ist dies wohl vorerst die letzte Möglichkeit heiss zu duschen, denn heute geht es weiter in die Ukraine. Und wie es dort wohl sein wird? Wir lassen uns überraschen.
Vorerst machen wir uns auf die Rundreise über vier Pässe in einer Landschaft ähnlich dem Toggenburg zu den diversen „painted churches“, alle als World Heritage sites erfasst. Die von uns besuchten Kirchen in Voronet, Humor, Sucevita und Putna sind sich alle ähnlich. Aussergewöhnlich ist, dass sie nicht nur inwendig reich mit religiösen Fresken verziert, sondern auch die äusseren Fassaden aufwendig mit Malereien versehen sind. Der Touristenstrom hält sich in Grenzen. Trotzdem müssen wir jedes Mal sowohl für den Parkplatz als auch für den Eintritt bezahlen. Händler, vor allem mit kunstvoll gefertigten Tischtüchern und farbenfrohen Teppichen, versuchen den Touristen das Geld aus den Taschen zu locken. Aber das Einzige, was wir suchen, wird nirgends angeboten. Wir möchten so gerne Sir James mit einem rumänischen Kleber beglücken. Doch wir werden nicht fündig.de und verschiebe das Duschen daher auf morgen.

Weil sich die von uns besuchten “painted churches” sehr ähneln, können wir nicht garantieren, dass die Fotos auch mit den richtigen Ortsnamen versehen sind. Wir werden das später überarbeiten. Momentan haben wir Armen keine Zeit dazu.
Nun stellt sich erneut die Frage des Programms. Denn Bobo will nicht einfach fahren, und fahren und fahren ... Daher entschliessen wir uns, obwohl es erst 17.00 Uhr ist, erneut auf dem Campingplatz von Vatra Dornei, also wie gestern, zu übernachten. Vielleicht können wir so auch die verpasste Dusche nachholen. Und siehe da, jetzt klappt es mit dem heissen Wasser (wohlgemerkt, nicht nur warmes Wasser)!

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