Tagesbericht vom 08.06.2004
Und Liseli fährt, und fährt, 60, 40, 20 steht auf den Geschwindigkeitsbeschränkungen, und Liseli fährt, und fährt, Republik Krim steht auf der Zolltafel, und Liseli fährt und fährt, Stop heisst es am Zoll, und Liseli fährt und fährt an den Zollbeamten vorbei. Stop. Das war auch für den Zollbeamten zuviel. Eine Belehrung auf russisch erfolgt. Stop auf russisch heisst auch Stop auf ... Und so darf Liseli weiterfahren. Nochmals Glück gehabt, die Zollbeamte haben Nachsicht mit den Svezariern.
Also wir sind auf der Krim und fahren langsam (aber sicher) der Küste am Schwarzen Meer entlang.
Die Gegend hier scheint ein bisschen reicher zu sein, als die Ukraine, die wir bis jetzt gesehen haben. Und bereits winkt ein Strassenzoll: 10 UAH müssen wir für die Strassenbenutzung zahlen (dies begreifen wir noch). Was der Mann aber zusätzlich will ist uns unerklärlich, bis er aus seinem Zollhaus herauskommt und die Autonummer auf die Quittung schreibt. Dann versucht er uns auf russisch noch etwas klar zu machen. Am Schluss winkt er uns durch, was er uns sagen wollte bleibt uns ein Rätsel. Hauptsache ist, wir können weiterfahren. Die Strassen 2-ter Klasse sind übrigens nicht schlechter als die Europastrassen und auf ihnen ist erst noch weniger Lastwagenverkehr.
In einer hübschen Kleinstadt an der Westküste der Krim, in Ievpatorija beziehen wir am Bankomaten wieder einmal Geld, damit unser Weiterkommen gesichert ist. Bis nach Yalta (Campingplatz) schaffen wir es jedoch bis am Abend nicht. Daher suchen wir ein paar Kilometer vor Sevastopol auf freiem Feld unsere Nachtruhe (Position Nord 44° 48' 10.4“ und Ost 33° 34' 53.9“).
Das Schweinefilet im Kühlschrank, welches wir seit drei Tagen mitschleppen, muss daran glauben. Schweinsmedaillons an einer Rosmarin Crèmesauce mit Rösti heisst das heutige Menü. Natürlich gibt es zur Vorspeise einen Tomatensalat à la Liseli und zum Apéro den letzten Schluck Whisky. Ganz ohne einen Schluck Merlot aus der Krim geht das Essen jedoch nicht runter.