Reisebericht

Tagesbericht vom 23.10.2014

Der Tag beginnt friedlich. Die Sonne zwängt sich durch die Wolken. Die Temperatur am Morgen liegt bei 25° Celsius. Alles scheint zu stimmen. Liseli drängt nach vorwärts. Ich muss sie ein bisschen bremsen. Heute ist der Corcovado angesagt. Ich glaube kaum, dass es zu mehr reicht. Wir fahren dem Meer entlang vom Campingplatz nach Rio. Bereits am Morgen herrscht hier Massenverkehr. Der würde uns allerdings nicht stören, sondern nur der dazugehörige Stau.
Limpi darf auf den Corcovado fahren. Durch enge und steile Strassen schlängelt sich Limpi langsam empor. Irgendwo, wo auch die Bahn auf den Corcovado startet (auf der Höhe von Maria Teresia), werden wir angehalten. Das Weiterfahren kostet mit Führer, Eintritt und Busfahrt, ab nächster Station 120 Real. Der Führer steigt ein und ab geht es zur Busstation. Der Führer kauft uns Tickets, sagt ,dass wir beim Bus warten müssen und verschwindet.

Damit man dieses Bild aufnehmen kann, muss man mehrere Treppen erklimmen. Denn dieser Christus wird a) von unten und b) von hinten angepeilt. Wenn alles erreicht ist und die unzähligen Leute, die in gleicher Stellung mit diesem Christus als Hintergrund sich fotografiert haben wollen, präsentiert sich dieser Christus gemäss obigem Bild.
Vom Corcovado aus geniesst man eine herrliche Aussicht auf ganz Rio de Janeiro. Insbesondere auf die Copacabana und den Zuckerhut.

Nun schreibe ich, Liseli, Bobos Bericht weiter. Schreiben beruhigt bekanntlich die Nerven und trägt zur Verarbeitung des Erlebten bei!
 
Wir fahren zurück auf den Campingplatz. Das Verkehrsaufkommen ist unvorstellbar. Es ist zwar mehr oder weniger geordnet und ohne Huperei. Nur die Motorradfahrer schlängeln sich andauernd hupend an allen Autos und uns und vorbei. In einem der riesigen, modernen Shoppingcenters am Weg suchen wir einen Supermarket. Aber da gibt es nur Geschäfte aller Art, kein Lebensmittelmarkt. „Doch, gleich da um diesen Block gibt es einen Carrefour“ wird uns erklärt. Dieses „gleich um diesen Block“ bedeutet mit dem Auto wieder eine halbe Stunde Staufahren! Mir ist das egal. Ich sitze am Steuer und funktioniere nur noch wie ein Roboter. Soeben habe ich bemerkt, dass der Führer, der uns zum Corvado begleitet hat, mein Handy mitlaufen liess! Viele Gedanken schiessen mir durch den Kopf. Okay: uns hat er nichts angetan. Schliesslich ist es nur ein Handy!
 
Ich, Bobo, wollte eigentlich noch ganz etwas anderes schreiben. Autofahren ist in Rio eine Kunst. Die Autobahnen sind folgendermassen gestaltet in der Mitte zwei Busspuren; je eine Spur für jede Richtung. Neben der Busspur eine Autobahn mit je zwei bis drei Spuren in jede Richtung. Neben der Autobahn die Zubringerstrasse mit drei bis vier Spuren. Neben der Zubringerspur die Servicestrassen zu den Shoppingcenter. Abzweigen ist selbst für den Bus eine Herausforderung. Zum richtigen Zeitpunkt muss er auf die linke Spur der Autobahn wechseln. Dann geht es auf die rechte Seite. Nach ein paar hundert Metern folgt die Ausfahrt auf die linke Spur der Zubringerstrasse. Jetzt erfolgt der Wechsel von ganz links nach ganz rechts. Wenn er es rechtzeitig schafft, kann er in die gewünschte Seitenstrasse abbiegen, wo sich die Haltestelle befindet. Wehe dem, der nicht rechtzeitig abbiegt. Es gibt zwar alle zwei bis drei Kilometer die 'Returns'. Aber das ist eine andere Geschichte. Ich rate allen in den brasilianischen Städten Fahrenden sich auf das Routing-Gerät zu verlassen. Anders ist man hilflos verloren. Insbesondere, wenn man sich einmal verfahren hat.

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