Reisebericht

Tagesbericht vom 25.01.2002

Nach einer fast schlaflosen Nacht muss ich dringend eine Korrektur nachtragen: es sind natürlich die Sanktgallerinnen und nicht die Senegalesinnen, die so schlank sind. Und die Sanktgallerinnen können wirklich gut Haare schneiden!

Für die 70 Kilometer von Saly nach Dakar brauchen wir sage und schreibe 2 ½ Stunden. Um 12:30 stehen wir vor der Schweizer Botschaft, die um 12:00 schliesst. Wir werden trotzdem empfangen.
Die Insel Gorée schenken wir uns. Sie ist zwar in der UN-Liste des Welterbes eingetragen. Nach den eher enttäuschenden Erfahrungen von St. Louis (verslumt) müssen wir die Sklaveninsel, auf der erst 1980 der letzte Sklave über den Tisch ging, nicht unbedingt sehen. Bis jetzt haben wir fast alle Orte in Marokko, Mauretanien und Senegal besucht, die auf der UN-Liste erfasst sind. In den nächsten Tagen werden wir auch den senegalesischen Niokolo-Kobe Nationalpark besuchen.
Dakar ist wie alle Grosstädte, viele Menschen, arges Gedränge, viele Abgase, und, und, und... (kein Carrefour). Langsam haben wir uns an die Umgebung gewöhnt. Wir fühlen uns eigentlich schon sehr heimisch. Da wir in den verstopften Strassen nur sehr langsam vorwärts kommen, drängen sich viele Strassenhändler an unser Auto. Hier wird uns alles angeboten: vom nützlichen Scheibenwaschen, über den Insektenspray bis zum Autoadapter für das Handy. Eigentlich braucht man das Auto gar nicht mehr zu verlassen. Man muss keinen Laden aufzusuchen, um etwas einzukaufen, man muss nur warten, bis einem die gesuchte Ware angeboten wird.
Nach Dakar fahren wir noch ein bisschen im Land herum. Es ist hier sehr schön. Abseits der Hauptstrasse stossen wir auf einzelne Bauernhöfe (bestehend aus kleinen Rundlehmhütten mit Strohdach) und auf kleine Dörfer. In diesen Dörfern findet man auf dem Markt und in den Gewerbebetrieben alles Lebenswichtige. Es ist trocken und die Luft ist staubig. Das Thermometer zeigt ein Maximum von 37° an, und das im Winter. Das ergibt ein Gefühl von Schmutz. Sogar wir verlieren bei diesem Klima den notwendigen Elan und bewegen uns eher langsam vorwärts.

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