Reisebericht

Tagesbericht vom 08.03.2002

„Are you still busy?” fragt das Zimmermädchen. Weil wir eigentlich nicht „busy“ sind, und auch die Sonne nicht scheint, die Maid aber trotzdem das Zimmer machen will, gehen wir frühstücken. Edi hat Neuigkeiten: das Schiff komme doch erst am Samstag, er werde uns am Montag anrufen, wenn er Genaueres wisse. In der Schifffahrt könne sich aber alles schnell ändern. “Do not worry about your car. I wish you a nice weekend.“
Vielleicht sind wir auch noch am Dienstag da, oder am Mittwoch oder … wir gehen daher auf die indische Botschaft um das Visum für Indien zu beantragen. Am nächsten Mittwoch können wir anrufen, wann die Visas bereit sind. Wir beantragen je ein Touristenvisum für die Zeit vom April bis August 2002 Als Reiseziel geben wir die verschiedenen Sehenswürdigkeiten an, die in der UN-Liste des Welterbes in Indien aufgeführt sind. Nun sind wir nicht nur ohne die Autopapiere sondern auch für ca. eine Woche ohne unsere Pässe.
Ich muss die logische Abfolge dieses Berichtes hier unterbrechen, denn gerade jetzt, 18:33 local time, fährt Sir James in seinem Container auf dem Schiff vor unserem Hotelfenster in den Hafen ein. Hoffentlich täuschen wir uns nicht.
Dank Branchentelefonbuch haben wir die Adresse von Mc Graw Hill, eine der grössten Buchhandlungen New Yorks, ausfindig gemacht. Wir möchten uns dort mit neuer Reiselektüre für den asiatischen Kontinent eindecken. Wir finden jedoch an der Adresse nur ein verschlossenes Büro dieser Firma.
Sir James wartet immer noch auf eine Pumpe, damit wir den Warmwassertank füllen können. Auch für dieses Vorhaben hat uns das Branchentelefonbuch weitergeholfen. Wir fahren vergebens zu zwei Campingausrüstern, etwas ausserhalb von Durban. Solche Pumpen seien erstens wahnsinnig teuer (ca. 1200 Rand, das entspricht ca. CHF 200.-- ) und zweitens seien sie momentan überhaupt nicht lieferbar. Doch dank der freundlichen Hilfe eines weiteren Geschäftsinhabers für Yachtzubehör finden wir in einem Geschäft am Hafen von Durban die gesuchte Pumpe; allerdings eine Nummer zu gross. Doch lieber zu gross, als ganz ohne.

Mmhh.. Oban, mmhh.. Oysters, mmhh.. Lobster, mmhh.. Mushels.., mmhh.. Shrimps, mmhh.. Langostinos, mmhh.. dry white wine, mmhh.. double Espresso, mmhh.. endlich etwas Gutes gegessen und getrunken und das für CHF 100.- im Restaurant Fish & Co. direkt an der Hafeneinfahrt, inklusiv Taxi von und zu Holiday Inn, Garden Court, South Beach. Wenn wir früher an diesem Ort gewesen wären, hätten wir sogar den Container von Sir James vorbeifahren sehen und wären darauf aufmerksam gemacht worden, da immer die Glocke ertönt, wenn ein Schiff den Hafen verlässt oder in den Hafen einfährt. Gute Nacht, Chrr.. zieh.. bühh...

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