Tagesbericht vom 17.03.2002
Spiegeleier mit Sesambrötchen aus East London, Ananaskonfitüre aus Ouagadougou, Yoghurt und ‚La Vache Qui Rit' aus Durban, Kaffee aus Oberuzwil, so eröffnet sich der heutige Tag. Aus den Lautsprechern tönt zum Aufwachen Musik aus Togo, dann zum Verdauen Katchaturian's Säbeltanz. Die Enten von der nahen Lagune kommen und wünschen uns einen guten Morgen. Die Sonne steigt langsam hoch. Es ist so friedlich.
Und weil es so friedlich ist, und wir von Edith einen Strokesaver erhalten haben, fahren wir nur etwa 120 km. An Position Süd 33° 29' 59.9“ und Ost 27° 9' 2.6“ packen wir unsere Golfschläger aus und spielen 18 Loch auf dem „Fish River Sun“ Golfplatz. Obwohl heute Sonntag und herrliches Wetter ist, sind wir fast die einzigen Spieler. Dafür haben wir auch die Duschen nach dem Spiel ganz für uns. Ich kaufe mir noch ein Golfshirt. Es kostet ganze 179 Rand, das sind ca. CHF 30.--. Wie Bobo an guten Wasseranschlüssen nicht einfach vorbeikommt, kann ich das Pöstelen bei einer solch günstigen Gelegenheit nicht lassen. Oder sollte ich doch besser für die Schweiz sparen? Wie wir von Ueli und Maria, unseren treuhändlerisch tätigen Freunden, erfahren, ist noch eine Bundessteuerrechnung eingetroffen. Wären es doch nur Rand, und nicht Schweizer Franken ...
Nach weiteren 25 km Fahrt finden wir in Port Alfred, an Position Süd 33° 35' 21.3“ und Ost 26° 52' 9.8“ den Campingplatz „Riverside Caravan Park“. Hier stehen die Wohnwagen wieder etwas gedrängter als gestern, dafür hat jeder Platz ein eigenes Badezimmer mit WC, Bad, Lavabo und extra Geschirrspültrog.
Heute steht auf dem Menue: Tomatensalat, danach Schafskotelette mit Rösti. Wenn Bobo weiterhin so gut kocht – und ich sehe nicht ein, warum das ändern sollte – werde ich mich nach 11 Monaten Weltreise, heimkugeln können. (Wir machen dann ein Spiel. Das Spiel heisst: „Wer kennt mich noch ...?“)